An einer Klippe am Rande des Meeres
Stand ein riesiges, wunderschönes Schloss
Eine junge Dame in Schwarz kam des Weges
Trug einen Schirm und einen Schleier, der ihr Gesicht umschloss
Man öffnete ihr das Tor
Ihr Eintritt begleitet von einem Chor
In einem Saal mit Fresken überdeckt
Wartete ein Mann vor einer Guillotine
Alle verzogen sie eine traurige Miene
"Das muss ich Ihnen lassen, Ihr Auftritt ist perfekt.
Milady, darf ich Sie um einen letzten Tanz bitten?"
Eines eitlen Blickes erwiderte sie seine Hand
"Soll unser letzter Tanz ein Walzer sein!"
"Ich trauere, dass Sie diesen Ort bereits verlassen wollen."
"Das Leben ist wie eine Reise auf einer tropischen Insel,
Es mag ganz idyllisch klingen,
Anfangs hört man nur die Vögel singen.
Doch eines längeren Aufenthalts werden die Mückenstiche schmerzen
Und die Sonne wird die Haut rot färben.
Deshalb sollte man gehen, wenn es am schönsten ist."
"Sie mögen recht haben,
Doch sollten Sie wissen, dass ich ganz und gar vernarrt in Sie bin,
Möchte Sie für immer an meiner Seite haben,
Ihre Schönheit ist keinesgleichen."
"Sie müssten doch wissen,
Dass eine liebende Frau immer am schönsten ist."
Das Ende des Walzers nahte sich
Ihr Tanz intensivierte sich
Und im Einklang mit dem Finale
Küssten sie sich
Sie trank den Taumel des Todes
Von seinen Lippen
Seine langen, schwarzen Flügel umschlossen
Die beiden
Tränen verzierten sein Gesicht
Von oben schneite das Mondlicht
Auf sie herab.
Wird die Liebe mit dem Schnee vergehen?
Sie gleitete aus seinen Armen,
Fiel in ein Bett aus roten Spinnenlilien
Die Kirschblüten bluteten ihre Farbe aus
Auf dem fließenden Blut gleitete sie ins Totenreich
Ihr ganzer Körper war schneeweiß
Seine Tränen reflektierten
Die aufkommenden Sonnenstrahlen
Verdammt als Todesengel geleitet er
Ins Reich die Toten
Doch selbst darf er nicht verweilen
Alles was er liebt, wird ihm genommen
Einziger Zeuge des ewigen Sterbens
Doch so ist er die ewige Schwärze,
Der das Mondlicht anheimgegeben ist.