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Bloes Cindy

Sinnlos


Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Etwas anderes wollte nicht in meinen Kopf. Ich wiederholte diesen Satz, egal was ich tat. Funktionierte mein Computer nicht, dachte ich, ich hasse ihn. Bekleckerte ich mich, dachte ich, ich hasse ihn. Hörte ich Musik und sang den Text mit, dachte ich, ich hasse ihn.

Ich spürte diese Wärme und dieses Glück in mir drin doch an der Oberfläche war ich genervt, gereizt und etwas traurig. Es war nicht aufgesetzt oder gespielt, ich fühlte mich schon so. Was aber nicht hieß, dass ich nicht auch glücklich sein konnte.Schlechte Laune war manchmal ganz schön.

Und so wankten meine Gedanken zwischenden Momenten, in denen ich ihn am liebsten hauen würde, denen wo es mir egal war und denen wo ich seinen ganzen Körper am liebsten mit Küssen bedecken mochte, hin und her.

Natürlich bin ich nicht zufrieden.. Er ist ein Idiot. Und ihm ist es egal.

Aber es hat doch eingentlich nichts mit ihm zu tun. Vor 2 Tagen war er genau so ein Idiot, doch da hat es mir nichts ausgemacht, weil ich mit mir selber zufrieden war. Ich habe gegrinst, wollte tanzen und amüsierte mich, denn egal wie; mein Leben war genial. Das ist immer noch so, doch ich habe meine Arbeit nicht erledigt. Ich bin eingeschlafen.

Ich liebe ihn so sehr -verdammt das kann man nicht beschreiben- dass ich nur noch denken kann ich hasse ihn. Dazwischen schleichen sich manchmal Sätze wie ich liebe alles an ihm -ich würde ihn sofort heiraten! Und es stimmt. Und es stimmt auch, dass ich keinen Grund habe unglücklich zu sein -im Gegenteil; ich habe viele Gründe glücklich zu sein und verdammt nochmal das bin ich auch!

Ich finde nur er könnte... Was erwartest du?

Ich stelle es mir vor. Die genüsslichste Vorstellung. Und sie könnte Realität sein; das ist das schönste und grausamste zugleich. WIe auch immer, ich genieße was ich bekomme.

Ich würde gerne sagen, dass ich zufrieden bin, und ich denke die meiste Zeit über bin ich das auch, aber es wäre gelogen, denn wieso würde ich sonst die ganze Zeit über denken; ich hasse ihn?

So viel Widerspruch in mir selber. Wäre er nicht so, würde ich ihn nicht so sehr wollen. Und doch gibt es diese Erwartungen, die sich einfach nicht abschalten lassen. Umso schöner ist es, wenn etwas unerwartetes kommt -aber darauf muss man lange warten.

Was beklage ich mich? Er tut sein Bestes. Tust du überhaupt dein Bestes? Was machst du schon Großes? Erwartungen, Erwartungen, Enttäuschungen -Unzufriedenheit. Und dich selber stellst du nicht in Frage, wie? Er könnt genauso von dir denken, dummes Ding!

Er denkt nicht darüber nach. Stimmt. Das ist sinnlos. Das alles hier. Du liebst ihn und bist glücklich -warum das hier also? Gerade deswegen. Dieses Gefühl ist doch zu schön, zu komplex um es nicht zu analysieren. Denn ich empfinde eine leichte Traurigkeit, eine ständig kommend und gehende Gereiztheit und eine permanente schreckliche Zuneigung für diesen Jungen. In Momenten wie diesem, würde ich am liebsten alles hinschmeißen, mich ihm an den Hals werfen und die nächsten Tage nur mit ihm in seinem Bett verbringen. Doch genauso darf ich nicht denken, denn das ist es, was alles zerstören würde.

Ich liebe mein Leben, und zwar nicht wegen ihm. Er ist nur das Sahnehäubchen auf der Torte. Aber das will ich jetzt nicht vertiefen. Ich habe meine Leidenschaften und diese stehen über allem anderen -inklusive ihm. Wenn man das ganze rational betrachtet ist er nur Nebensache, eigentlich unwichtig.

Aber ich will jetzt nicht rational sein -ich will fühlen und wenn es Schmerz ist! Dieses Gefühl... Diese Momente... in denen ich ihm ganz nah bin... ich will dass sie nie enden. Ich bin unersättlich. Ich kann es nicht lassen. Ich will diese Momente einfach nicht gehen lassen. Ich habe Angst vor ihrem Verschwinden.

Er nicht. Das ist es womöglich, was mich stört. Es ist dumm. Aber ich kann es nicht abschalten, wenn er mich wegdrückt, wenn er weggeht und nicht zurückkommt, wenn es ihm egal ist...

Er liebt mich. Das weiß ich. Dieser Überzeugung kann sich nichts in den Weg stellen. Ich habe Macht über ihn. Ich bin ihm wichtig. Er vermisst mich, wenn ich nicht da bin. Für ihn bin ich wunderscön. Ich zweifle nicht an seinen Gefühlen.

Ich frage mich nur manchmal, ob er mich zu schätzen weiß. Dumme Einstellung. Hör sofort auf damit! Aber so ist es doch.

Vergiss es. Ich liebe ihn. Er liebt mich. Wir sind beide glücklich. Das ist alles was zählt. Alle anderen Gedanken sind überflüssig.




Envoyé: 09:00 Thu, 19 March 2015 par: Bloes Cindy