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Bausch Nicole

Der Fluss


Wieso ist der Mensch vom Verbotenen angezogen,

wieso nimmt der Mensch Drogen?

War er nicht zufrieden mit seinem Leben,

oder wollte er einfach nur abheben?

Faust sagt, der Mensch der strebt, irrt,

vielleicht macht das Streben ja so verwirrt, 

dass man, um nicht verrückt zu werden,

ganz nah kommen muss ans sterben.

 

Doch die Droge ist nicht, was sie verspricht.

Wie ein Sprung in den rauschenden Fluss,

wie ein Flirt mit dem Tod, nur ein Kuss,

ist man anfangs Herr der Lage,

bereut nicht was man dabei ist zu wagen.

Der Wind streift einem durchs Haar,

alles ist super, perfekt, wunderbar

doch landet man dann im eiskalten Wasser

kämpft mit den Wellen, wird nasser und nasser,

sieht dass der Fluss kein Ende mehr hat, 

fragt man sich wieso man das überhaupt macht?

Wieso sich zwingen weiter zu schwimmen,

wenn es nichts tut dingen, kein Stein gibt zu erklimmen?

So hört man auf sich zu bewegen, 

hört auf zu streben, zu leben,

wird auf den Boden gezogen,

und das alles nur wegen Drogen.

Letzte Luftblasen stossen aus dem Mund,

und man bleibt für immer liegen, auf tiefem Grund.

Klingt ziemlich pessimistisch, nicht wahr,

und natürlich gibt es Hoffnung, na klar,

doch wer denkt schon, er würde es schaffen 

sich weiter zu raffen und nicht zu erschlaffen?

Gott  sei dank sind wir nicht allein auf dieser Welt,

so gibt es meist jemanden der sich an den Fluss stellt,

vielleicht jemand der sich selbst schon im Fluss befand,

und einem zuruft, so schwimm doch einfach an den Rand!

Und solange man diese Stimme noch hört,

ist das Leben noch nicht zerstört,

es ist dann mit letzter Kraft,

dass man es zum Rande schafft.

Mitgenommen steigt man aus dem Fluss,

man hat gewonnen, mit schwimmen ist erstmal Schluss,

doch man erholt sich wieder schnell,

die Sonne scheint wieder hell,

das Durchgemachte ist vergessen wie im Nu,

so entscheidet man sich dazu,

noch einmal zu springen,

doch wird man wieder gewinnen?




Envoyé: 18:09 Tue, 10 March 2015 par: Bausch Nicole