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Raach Sally

War



Alles lag in Schutt und Asche, die Läden waren alle verwüstet ebenso wie die Häuser, die vor wenigen Stunden noch aussahen wie nicht zerstörte Ruinen. Das einzige was einem übrig blieb, war weiter zuziehen und zu versuchen in dieser Welt zu überleben.
Seufzend trugen meine Beine mich nach vorne, was zu verlieren hatte ich hier sowieso nichts mehr. Etwas nachdenklich setzte ich mich auf einen der grauen Gebröckel, welche sich auf dem Boden befanden und starrte regelrecht einfach nur vor mich hin. Dieser Tag wird mir für ewig in meinem Gedächtnis bleiben.
An dem Tag, an dem die Atom-Bombe von Nordkorea alles in die Luft gesprengt hatte.
Als es passierte war ich mit meinem Mitarbeiter im Aufnahme-Studio, wir ahnten nichts schlimmes an diesem Tag. Im Gegenteil, die Sonne schien in den hellsten Tönen und der Winter fing an aufzutauen und zum Frühjahr zu werden.
Die Nachricht überraschte uns alle, als wir einen unserer Mitarbeiter hörten, wie er mit Hochgeschwindigkeit ins Studio eilte und uns regelrecht mit Angst überflutete. Sofort ließen wir alles liegen und rannten zum Keller in dem Untergeschoss, um dort ein wenig Schutz zu finden. Das einzige an was ich mich noch erinnern konnte, waren die gequälten Schreie meiner Mitmenschen, welche erschlagen worden waren oder schlimmeres passierte. Ich wollte nicht mehr daran denken, jedoch brannte es sich in mein Gedächtnis ein. Vielleicht sollte ich den Tag auch nicht vergessen.
An dem nächsten Morgen konnte ich mich erst an nichts erinnern, nur diese Trümmer, welche sich um mich befanden. Alles war zerstört, alles war voller Asche, sogar so sehr, dass man geglaubt hätte, dass es nur geschneit hätte. Als ich einigermaßen wieder denken konnte, sah ich mich hektisch in der Gegend um, jeder war spurlos verschwunden. Als ob sie nie existiert hätten. Lediglich einen Ring fand ich auf dem Boden, von wem dieser war, wusste ich nicht, dennoch hob ich ihn vom Boden auf und steckte ihn sicherheitshalber ein. Vielleicht würde er noch von nutzen sein.
Nachdem ich die Asche aus meinem Gesicht gewischt hatte, stand ich langsam von dem verschmutzen, rissigen Boden auf. Die Straße war zerstört, ebenso wie die Häuser, das Grüne war schwarz geworden, der Himmel der einst so blau erschien wie das Meer wandelte sich immer dunkler zu.
Was war bloß passiert?
Mein Blick richtete sich auf die kaputte Straße vor mir und ich erkannte nur eine leichte Silhouette vor mir, die am Boden kroch. Vielleicht konnte ich dieser Person helfen? Ich wollte mich nicht entmutigen lassen und lief schnurstracks auf die Gestalt zu, welche versuchte sich weiter zu bewegen. Der Anblick dieses menschenähnlichen Wesens war einfach nur schrecklich. Das Gesicht war bis zur Hälfte geschmolzen, die Augäpfel fielen halb heraus, während das Blut aus jedem Loch rann, das es besaß. Aus ihrem Unterleib, falls man es noch so nennen konnte, ragten mehrere Knochen heraus. Wie konnte dieses Wesen überhaupt überleben?
Ich wusste nicht, ob es ein Mensch ist oder eine Mutation.
Das einzige was ich hörte von dieser Kreatur vor mir war ein leises: "Töte mich."
Etwas erschrocken blickte ich diese an, es wollte, dass ich es umbringe? Wer würde schon gerne mit Höllenqualen leben?
Ich schluckte etwas hart und sah mich nach etwas Brauchbaren um, bis ich eine Eisenstange finden konnte.
Ich griff sofort nach dieser und schlug auf den Schädel der Kreatur ein, mir wurde beinahe schlecht als ich dies tat. Es war das erste Mal, dass ich überhaupt jemanden umgebracht hatte, oder überhaupt eine Kreatur und auch Lebewesen. Meine Hände fingen an zu zittern, es war ein reiner Alptraum. Dann hörte ich den erlösenden Schrei von dem Wesen vor mir, es war tatsächlich gestorben.
Meine Welt wurde einfach auf einen Schlag zerstört und dies nur, weil die Menschheit zu dumm war, ihre Kämpfe ohne Atomwaffen auszutragen.
Ich ging ein paar Schritte nach hinten von dieser Kreatur weg und hatte immer noch meine Eisenstange in meinen zittrigen Händen. Fürs erste würde ich diese behalten, wer wusste, was alles noch auf der Suche nach Lebenden passieren würde. Meine Suche ging also weiter und ich ging die Straße mit einem leeren Blick entlang, würde überhaupt jemand leben? Existierte überhaupt noch jemand?
Meine Gedanken kreisten nur noch um Leben und Tod. Mein Blick war auf die Straße gerichtet, dennoch merkte ich aus dem Augenwinkel, wie ich an einem Lebensmittelladen vorbei lief, konnte man eigentlich was essen? Müsste nicht alles verseucht sein?
Meine Beine trugen mich schon wie selbst zu diesem Laden und ich erkannte in diesem eine Person. War diese gefährlich?
Ich linste ein wenig durch das veraschte Fenster hinein und bemerkte, wie diese Person selbst versuchte zurecht zu kommen.
Jetzt erschloss sich die Frage, konnte man ihr trauen? ...
To be continued




Envoyé: 10:17 Fri, 24 February 2017 par: Raach Sally