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Wolff Sophie

Gespräch zwischen Katze und Kind



"Kätzchen, sag, warum kommst du so spät nach Hause? Ich habe so lange auf dich gewartet!"

"Ich war auf der Jagd und habe ein Sonnenbad genommen, aber jetzt bin ich ja hier, um dich zu wärmen, miau."

"Hast du mir etwas zu essen mitgebracht? Ich habe so schrecklichen Hunger!"

"Miau, ich konnte nichts finden, aber ich wärme dich, so wie jede Nacht!"

"Mutter hat gesagt, ich darf nichts essen, weil ich unartig war... erzähle mir doch, was du draussen erlebst. Mir ist so langweilig und in die Schule darf ich nicht gehen."

"Schnurr, ich laufe durch die Strassen, an den Menschen vorbei und klettere auf die Dächer, wo Tauben rasten und gurren. In den Gassen, wo Kinder spielen, lauere ich auf die Mäuschen, die sich in den Ritzen der Gebäude verstecken. Auf den Dächern kann ich am Tag die Sonne sehen, und nachts die Sterne. Schnurr. Ich sehe andere Menschen, reiche, die mit ihren Pelzmäntel einkaufen gehen und Obdachlose, die sich an ihre zotteligen Hunde schmiegen. Miau! Oft schleiche ich in fremde Gärten, wo Rosen blühen und Vögel zwitschern. Miau. Im Hinterhof des Supermarktes finde ich manchmal ein paar Leckerbissen - Thunfischdose! Schnurr."

"Oh, Kätzchen, ich wünschte, ich könnte all das erleben - aber ich habe nicht mal ein Katzenleben! Mutter ist immer so böse zu mir. Mein Magen tut weh, bitte bring mir doch nächstes Mal eine Thunfischdose mit!"

"Schnurr, ganz bestinmt. Nun mach die Augen zu! Ich wärme dich, mit meinem weichen Fell."

"Morgen werde ich ganz brav sein! Dann lässt Mama mich bestimmt nach draussen! Ich bin so müde und schwach - ich wünschte, ich könnte in meinem nächsten Leben eine Katze sein!"

"Alles wird gut. Schnurr. Schlaf jetzt. Miau."

"Mir ist kalt. Ich bin so müde... und hungrig. Ich denke ganz fest an deine Abenteuer, Kätzchen."

"... miau."

"..."

"Kätzchen? Jetzt ist mir warm. Ich habe jetzt ein Fell, Schnurrhaare und Samtpfoten. Ich gehe jetzt diesen sonnigen Abenteuer entgegen! Auf Wiedersehen! "

"Miau."

"..."

Es ist so still. So friedlich.

 

 

 

 

 




Envoyé: 20:19 Sun, 18 March 2018 par: Wolff Sophie