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Mertz Joy

von der kante des kalenders stürzt die zeit



von der kante des kalenders stürzt die zeit,

hinab in die styx,

fliesst,

unaufhörbar, klar

in die tiefen des achreusischen sees.

 

so schwer, so stumpf fällt sie herab

wie gold vom himmelszelt

‘wünsch dir was!’ hat mama immer gesagt,

mehr hab ich nie getan

 

am ufer warte ich auf den fähremann

gewartet habe ich mein lebenlang

verzweifelt gewartet...

worauf?

 

charon hält die hand hin:

‘der obulus’, fordert er.

ich zahle den tod mit dem wertlosen schatten eines lebens

 

reissend plötzlich nimmt er mich mit

einmal doch wollte ich die perlen in den riffen sammeln

und flöte spielen lernen

und

einmal nur

 

reuevoll blickte ich zurück

nähre die styx mit den tränen eines verflossenen traums

noch lange nach meiner überfahrt

würde charon auf ihr seine runden drehen

austrocknen würde sie nie

 




Envoyé: 21:57 Mon, 5 March 2018 par: Mertz Joy