Retour

Conrad Aline

The wind blows



Langsam ging ich an den Klippen entlang. Vor mir erstreckte sich das Meer bis zum Horizont, wo man die Schiffe nur noch als ganz kleine Punkte ausmachen konnte.

Ich genoß den Ausblick auf das Meer und schloss für einen Moment meine Augen. Ich dachte über mein Leben nach, das in Trümmern lag und nicht mehr zu reparieren war. Ich blinzelte leicht und blieb stehen, während ich an den Rand der Klippen starrte.

Wie einfach es war. Wenn ich nur noch wenige Schritte weitergehen würde, wäre ich all meine Probleme los. Nur wenige Schritte, die mich von der großen Freiheit trennten.

Einen Fuß vor den anderen setzend, näherte ich mich dem Abgrund. Ich konnte das Meer unter mir schon gegen die Klippen schlagen hören.

Doch mit jedem Schritt, den ich mich dem Abgrund näherte, wurde der Wind, der mir entgegen blies, stärker.

Es war, als würde er mich davon abhalten wollen, noch einen Schritt weiterzugehen; als ob die Welt mir mitteilen wollte, dass ich mein Leben nicht wegschmeißen sollte, sondern, dass es noch Hoffnung gab, dass ich noch eine Chance hatte.

Ich hielt inne und schaute einige Minuten regungslos aufs Meer, während der Wind mir immer noch entgegen blies und mich etwas nach hinten drängte. Langsam fing ich an, mich nach hinten zu bewegen; mich einen Schritt nach dem anderen vom Abgrund wegzubewegen.

Und mit jedem Schritt, mit dem ich mich mehr vom Rand der Klippe entfernte, wurde der Wind schwächer.

 




Envoyé: 10:16 Sat, 3 March 2018 par: Conrad Aline