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Rollinger Caroline

Der Tod ist unausweichlich



„... die Anzahl der geschätzten Magier steigt immer weiter an. Letzte Woche haben die Experten zehn Millionen weitere angegeben, wobei wir jetzt schon bei über 200 Millionen sind.“ Luther schaltete den Fernseher ab und lehnte sich an den Tisch. Mit den Händen hielt er sich an der Kante fest und trommelte in einem ruhigen Rhythmus dagegen. Wütend sah er Cole und Logan an, die auf dem Sofa saßen. Cole hatte seinen Kopf auf eine Hand gestützt und wirkte gelangweilt, was Luther nur umso mehr verärgerte.
„Wie konnte es passieren“, fragte er möglichst ruhig, „dass die Anzahl der Magier innerhalb weniger Monate von 800 Tausend auf 200 Millionen gestiegen ist?“
„Vielleicht ist es nur eine Lüge“, vermutete Logan.
„Für uns aber nicht!“, schrie Luther und stieß sich vom Schreibtisch ab. Er setzte sich dahinter und verschränkte die Hände auf dem Pult. Der Fernseher hing über ihm in der Wand und war fast so groß, wie der Tisch.
Die Existenz der Magier war seit ungefähr 50 Jahren bekannt. Sie wurden sofort von den Menschen gehasst, weil diese der Meinung waren, die Magier würden die Macht nutzen, um die Menschen zu unterwerfen. Es war gefährlich als Magier erkannt zu werden. Wenn dies passierte, kamen speziell ausgebildete Polizisten, die nur MP genannt wurde. Sie sorgten dafür, dass man seine Magie nie wieder anwenden könnte, aber töten konnten sie einen nicht, denn die Magie ging immer in einen anderen Körper über, wenn ein Magier starb. Niemand wollte ein Magier sein, also wollte auch niemand sie töten. Trotzdem mussten sie weg.
Cole war einer der jüngsten, die zurzeit existierten. Gerade mal 22 Jahre alt und obwohl er, im Gegensatz zu anderen Magiern, noch nicht viel betroffen war, konnte er bestätigen, wie ätzend es war. Magier brauchten keine Nahrung. Um sich aber in der Öffentlichkeit aufhalten zu können, mussten sie welche aufnehmen. Es war die reinste Folter. Am Ende kotzte man es sowieso nur wieder aus. Zudem alterten Magier ab ihrem 21. Lebensjahr nicht mehr und können nicht an Altersschwäche sterben. Also mussten sie alle paar Jahre umziehen.
„Die Regierung will, dass die Magier in ein immer schlechteres Licht gerückt werden“, begann Cole. „Wir bekamen schon die Schuld an zahlreichen Naturkatastrophen, Unfällen, Attentaten und der Überbevölkerung. Je höher unsere Anzahl, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie mit diesen Anschuldigungen recht haben. Ob gelogen oder nicht, sie müssen aufhören, die Zahl zu erhöhen.“
Die Magier machten ein Drittel der gesamten Bevölkerung aus. Das wusste keiner. Nicht die Menschen und nicht die Magier. Nur der König der Magier sowie dessen Vertrauten hatten den Zugang zu solchen Informationen. Luther war dieser König. Cole und Logan berieten ihn schon lange. Logan schon seit dem Mittelalter. Cole war dabei seit er 15 war. Er hatte den Posten nur bekommen, weil er Luthers Sohn war und den nötigen Verstand hatte. Zudem war er der oberste Befehlshaber aller Truppen, die sich um die Magier kümmerten. Das hieß, sie brachten Magier um, die außer Kontrolle gerieten oder nicht mehr nach ihrem System gingen.
„Wenn die Magier erfahren, wie viele von uns es wirklich gibt, schließen sie sich zu Gruppen zusammen und machen alle Gerüchte wahr. Es wird zu einer Massenabschlachtung der Menschen kommen“, fuhr Cole fort.
„Warum gibt es noch immer keine Lösung für ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Magier?“, fragte Luther. „Das würde alle Probleme gleichzeitig lösen.“
„So einfach ist das nicht“, wand Cole ein. „Die Menschen haben uns gegenüber seit Jahrhunderten eine negative Einstellung. Diese zu ändern ist fast unmöglich. Vor allem wenn es weiterhin Magier gibt, die Menschen aus Spaß töten.“
„Es ist deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das nicht passiert!“, warf Logan ihm vor. Er konnte Cole nicht sonderlich gut leiden und umgekehrt galt es genau gleich.
„Wir kriegen dauerhaft Aufträge bezüglich Magiern rein, die schon wieder gegen das System gehandelt haben. Meine Truppen haken einen nach dem anderen ab, aber die Zahl sinkt nur langsam. Wenn dir das nicht passt, rede mit Patrick.“
Patrick führte die besten Truppen an. Er war Coles Bruder und nur ein Jahr jünger, hatte aber eine brutale Ader. Das Töten lag ihm im Blut und er hatte den Posten bekommen, weil er es offensichtlich liebte. Er war gut in dem was er tat. Patrick kontrollierte die Truppen und Cole kontrollierte Patrick.
„Schick eine Nachricht an die menschliche Regierung, dass sie die Zahlen nicht weiter erhöhen sollen, selbst wenn sie der Wahrheit entsprechen“, befahl Luther schließlich an Cole. „Erledige es per Post und werfe sie in einen Kasten ein, der oft verwendet wird. Den in der Stadt, zum Beispiel.“
„Mache ich.“
„Gibt es sonst etwas, das einer von euch beiden anzumerken hat?“ Luther sah die beiden an.
„Du musst deinen Namen ändern“, fand Cole.
„Schon wieder?“
„Du suchst dir zu altmodische Namen aus.“
„Ich bin ja auch schon älter.“
„Ja, aber du musst der Welt nicht mitteilen, dass du aus dem Mittelalter stammst.“
Luther sah seinen Sohn einen Moment lang genervt an. „Ich bin mir sicher, dass mein momentaner Name nicht so alt ist, wie du ihn gerade darstellst.“
„Das mag stimmen, trotzdem solltest du ihn ändern. Ich kenne keinen, der Luther heißt, also passe dich ein bisschen an.“ Cole wusste gar nicht, wie sein Vater ursprünglich hieß. Er hatte seinen Namen schon so oft geändert. Als Magier musste man mit der Zeit gehen, das galt auch für den Namen.
„Ihr könnt gehen.“
Logan und Cole standen auf und verließen das Büro. Während Logan zur großen Treppe ging, um das Haus zu verlassen, bog Cole in einen der vielen Gänge ein. Er lebte mit seiner Familie in einem großen Anwesen. Es wurde oft behauptet, Magier seien alle reich. Es war zwar nur ein Klischee, aber sie erfüllten dieses in allen Bereichen.
Er war unterwegs zu seinem Zimmer, als Patrick ihm entgegenkam, ein Schwert auf dem Rücken. Nahkampfwaffen waren besser geeignet, um Magier zu töten. Würde man aus weiter Entfernung mit einer Pistole auf sie schießen, waren sie manchmal in der Lage, die Kugel durch ihre Magie in der Luft aufzuhalten. Das war zu riskant.
„Wie lief es?“, fragte er Cole.
„Die Menschen kommen der wahren Anzahl der Magier immer näher. Und bei dir?“
„Ich habe wieder einen Auftrag. Willst du auch einen übernehmen?“
„Ich habe gerade keine Zeit. Pass auf, dass dich die Magier nicht umbringen.“
Patrick nickte nur und ging weiter, während Cole sein Zimmer betrat und sich dranmachte, die Nachricht zu schreiben. Er versuchte, sich als besorgten Bürger auszugeben, der Sorgen hatte, dass den Magiern ihre wahre Kraft erst bewusst wird, wenn sie weiterhin die Zahlen steigern. Sollte es nicht klappen, wird er klarstellen, dass er ein Magier sei und die Gefahren erläutern. Die Menschen wissen nicht, dass selbst den Magiern die wahre Anzahl unbekannt ist. Deshalb war nicht garantiert, ob es funktionieren könnte.

Es war morgens. Cole hatte gerade die Nachricht eingeworfen und war nun am Hauptbahnhof, um den Zug zurück nach Hause zu nehmen. Um diese Zeit gingen die meisten Menschen zur Arbeit, weshalb der Bahnhof sehr belebt war. Er durchquerte gerade die große Halle, als es über ihm laut knallte. Vor Überraschung blieb jeder stehen und sah nach oben. Risse durchzogen die Decke. Keiner hatte Zeit zu reagieren, als der Knall ein zweites Mal ertönte. Die Decke brach in der Mitte ein.
Schreiend sprangen die Leute zurück. Drei schafften es nicht rechtzeitig. Jemand in einem Kapuzenmantel sprang durch das klaffende Loch in der Decke. Geschickt hangelte er sich an der Wand entlang, auf den Boden. Als er aufkam, flog ein Mensch, der an ihm vorbeilief, hoch und prallte so fest auf die Fliesen zurück, dass er starb.
Die Panik, die entstanden war, beachtete er nicht. Mit einer Handbewegung flogen alle Ausgänge zu und schlossen die Leute, die es noch nicht herausgeschafft hatten, ein.
Cole sprang hinter den Tresen einer Bäckerei innerhalb des Gebäudes und zückte sein Handy. Er hatte seinen Standort an die beste Truppe geschickt, bevor der Magier die Türen verriegelt hatte. Cole war es unmöglich einzugreifen. Wenn Magier sich in der Öffentlichkeit zeigten, dann nur in Kapuzenmänteln, damit niemand sie identifizieren konnte, sollte etwas schiefgehen.
Durch das Loch in der Decke erschienen noch zwei Dutzend weitere Magier. Alle hatten eine Pistole dabei und suchten nun den Bahnhof ab, um jeden Menschen zu finden und zu töten.
Cole drückte sich gegen den Tresen, als jemand sich ihm näherte. Der Magier würde ihn sicher wiedererkennen. Er war immerhin in der gesamten Magierwelt bekannt. Ob dies gut oder schlecht war wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht. Entweder man würde ihn in Ruhe lassen, weil sie wussten, dass er sich nicht zeigen konnte oder man würde versuchen ihn zu töten, bevor er ihren Plan durchkreuzen konnte.
Ehe man ihn allerdings entdeckte, knallten die Türen auf und die ersten Magier lagen tot auf dem Boden, bevor jemand realisieren konnte, was passiert war.
Es waren erst fünf Magier von Coles Truppe da. Die, die gerade in der Nähe waren, aber es würden noch welche folgen. Im Gegensatz zu den feindlichen Magiern, hatten sie Schwerter.
Die fünf kamen schlitternd vor der versammelten Menschenmenge zum Stehen. Niemand beachtete die Menschen, die ängstlich auf dem Boden kauerten. Betend, weinend oder starr vor Angst.
Die Feinde stellten sich den Magiern gegenüber.
„Warum dieses Gesindel beschützen?“, fragte einer von ihnen. „Wir könnten eine Gesellschaft nur aus Magiern sein. Die Unterdrückung hätte ein Ende. Wir sind so viele, wir könnten es schaffen.“
„Gib es auf, Alex.“ Patrick betrat den Bahnhof hinter dem Magier, der gesprochen hatte. Noch über 30 Leute waren bei ihm. Sie trugen auch die Kapuzenmäntel. Der Typ, den Patrick angesprochen hatte, hieß wahrscheinlich nicht wirklich Alex, aber Patrick gab jedem irgendwelche Namen. Es interessierte sowieso keinen.
„Wenn jemand von Luthers Truppen hier ist, muss sich ja ein Magier hier befinden, der uns verraten hat.“ Alex richtete seine Pistole auf einen am Boden sitzenden Menschen und drückte ab. „Leider zu spät. Wir können schneller abdrücken, als ihr eure Schwerter schwingen könnt.“
Auch wenn Cole es nicht sah, wusste er, dass Patrick lächelte. Niemand unterschätzte ihn und wer es doch tat, fand sein Ende schneller, als er es auch nur erahnen konnte.
Patrick machte einen Schritt auf Alex zu. In der nächsten Sekunde brachte ein Luftstoß ihn aus dem Gleichgewicht. Patrick lief auf ihn zu und schnitt ihm mit einer Bewegung die Kehle durch. Die Restlichen hatten es erst erkannt, als Alex zusammensackte. Sofort rannten sie davon. Coles Magier hinterher. Nur einer kam auf die Idee, wieder die Mauer hochzuklettern und aus dem Loch oben zu verschwinden. Patrick verfolgte ihn. Währenddessen versuchten die fünf Frühankömmlinge die Menschen nach draußen zu scheuchen. Diese warteten keine Sekunde, standen auf, rannten zum Ausgang.
Über ihnen donnerte und knallte es. Drei der Magier liefen nach draußen, um Patrick zu helfen, den Magier zu töten.
Jeder war beschäftigt. Entweder er flüchtete, tötete oder versuchte nur, sich in Sicherheit zu bringen.
Auf dem Dach schleuderten die beiden Magier sich gegenseitig Zauber entgegen, die das Gebäude zum Wackeln brachten. Risse entstanden und durchzogen die Wände und Decke.
Cole sah um die Ecke. Die letzten Menschen liefen gerade zum Ausgang. Er stand auf und erst da bot sich ihm der Blick auf ein kleines Mädchen. Höchstens fünf Jahre alt. Sie stand im ganzen Chaos herum, drehte sich verzweifelt in alle Richtung und rief nach jemandem. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Keiner beachtete oder sah sie. Cole lief zu ihr. Er wollte sie herausholen, bevor der Bahnhof zusammenbrach.
Er war nur noch wenige Meter entfernt, als die Decke genau über dem Mädchen einbrach. Obwohl es riskant war, ließ er sich neben sie auf die Knie fallen, legte eine schützende Haltung über sie und streckte seine Hand zu den fallenden Brocken. Sie blieben in der Luft, nur einen halben Meter von ihnen entfernt, stehen.
Cole führte sie mittels Magie langsam zur Seite und ließ sie dort niederfallen.
„Lauf!“, schrie er zum Mädchen. Sie rannte sofort zum Ausgang. Sowohl Magier, als auch Menschen sahen ihn an. Cole blieb ein paar Sekunden regungslos. Erst als Patrick neben ihm erschien und ihn anschrie, realisierte er, was er getan hatte.
„Verschwinde von hier, los verschwinde! Bevor die MP hier auftaucht!“
Cole rannte sofort davon. Es war egal wohin, Hauptsache weg.

Er schlug die Tür hinter sich zu. Seit dem Vorfall am Morgen waren drei Stunden vergangen und Cole war endlich zuhause angekommen. Niedergeschlagen ging er nach oben in Luthers Büro.
Dieser sah auf, als er eintrat.
„Was hast du getan?“, fragte er. Sein Gesicht war bleich.
Cole schloss die Tür hinter sich.
„Ich habe es vorhin von Patrick erfahren und durfte es nun noch durch die Nachrichten hören. Du hast Magie gewirkt, während jeder dich sehen konnte!“
„Mir blieb keine andere Wahl“, verteidigte Cole sich.
„Doch, blieb sie!“, schrie Luther und stand auf. Er kam näher. „Du hättest das Mädchen einfach sterben lassen sollen! Es ist nicht dein Problem, wenn sie zu dumm ist, auszuweichen!“
„Die war vier oder fünf Jahre alt, sie hat das Leben noch vor sich!“
„Du auch!“ Kurz trat Stille zwischen den beiden ein. Luther fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Menschen leben nur 80 bis 90 Jahre. Magier für die Ewigkeit. Alle Sender berichten vom Vorfall, das Internet ist voll davon!“
Cole eilte zum Computer und überzeugte sich selbst. Luther hatte recht. Die MP suchte ihn bereits. Nur wenige Menschen sprachen sich für ihn aus. Sie fanden es ungerecht, dass er eingesperrt werden sollte, weil er ein Leben gerettet hatte, aber das war die Meinung der Minderheit.
„Du musst eine Lösung finden“, sagte Luther. „Du kannst keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Dein Gesicht wird durch alle Datenbanken laufen, auf der ganzen Welt wird man nach dir suchen, bis sie dich gefunden haben!“
„Irgendwann geben sie auf“, meinte Cole. Er glaubte es selbst nicht.
„Die gaben noch nie auf! Die machen 100 Jahre weiter, wenn es sein muss! Sogar länger! Willst du den Rest deines Lebens hier drin verbringen?“
Cole sah seinen Vater an. Nein, das wollte er nicht und das konnte er auch nicht.
„Ich muss nachdenken. Lass mich einen Moment allein, Luther.“ Cole ging zur Tür, doch er wurde noch einmal aufgehalten.
„Harry.“
Cole sah Luther an. Dass er seinen Vater beim Vornamen nannte, war nichts Neues.
„Ich heiße jetzt Harry“, erklärte Luther. Cole musste ein unzufriedenes Gesicht gemacht haben, denn sein Vater fragte: „Was stimmt denn dieses Mal damit nicht?“
„Wir leben in einer Zeit, in der man diesen Namen sofort mit Harry Potter in Verbindung bringt.“
„Wer ist das?“
„Eine fiktive Figur eines Romans und Films, weltweit bekannt.“
Harry seufzte. „Heutzutage ist gar kein Name mehr gut.“
Cole ignorierte seinen Kommentar, verließ das Büro und verzog sich auf sein Zimmer.

„Was ist los?“ Patrick blieb hinter Cole stehen. Es war eine Woche vergangen und die Situation hatte sich nicht gebessert. Coles Leben war vorbei. Er konnte nur noch in diesem Haus bleiben und auch dann war es eine Frage der Zeit, bis man ihn fand und ins Gefängnis für Magier brachte, wo man nicht in der Lage war, Magie zu wirken, den ganzen Tag in einem Glaskasten saß und gar nichts tat. Für immer.
Cole hatte seinen Bruder in einen leeren Raum des Hauses gebeten.
„Die Menschen geben uns die Schuld an der Überbevölkerung, Naturkatastrophen und all dem anderen Scheiß, der ihnen passiert. Früher haben die Magier dafür gesorgt, dass es ein Gleichgewicht gab. Sie waren die Lösung für die Überbevölkerung. Jetzt sind sie die Entdecker und Erfinder aller möglichen Heilungen, überall laufen Projekte, um Krankheiten zu heilen, die die Magier nicht mal kriegen können!“ Cole drehte sich zu Patrick um. „Würden wir friedlich zusammenleben, würden wir Menschen heilen, wenn sie sich verletzen und Mittel zur Verfügung stellen, zu denen sie keinen Zugriff haben. Ein Magier hat letztens etwas gegen Krebs gefunden, traut sich aber nicht, es auf den Markt zu bringen, weil die Spur zu ihm zurückführen könnte. Wir könnten die Armut und Hungernot beenden. Das Essen, das wir verbrauchen, um unsere Deckung zu bewahren, könnte man sinnvoll verteilen und alle Preise würden sinken, weil die Magier Dinge erschaffen und produzieren können, ohne einen Cent auszugeben. Die Anzahl der Magier, die die Menschen töten wollen, würde zurückgehen, weil wir nicht mehr unterdrückt werden und jeder, der es weiterhin versucht, wird von uns beseitigt.“
„Cole ... wenn du das veröffentlichst, wäre ein Zusammenleben möglich. Warum hast du es noch niemandem gesagt?“
Cole zögerte ein paar Sekunden. „Ich habe die Idee schon seit sieben Jahren. Würde das alles passieren, würde das gesamte System außer Kontrolle geraten. Menschen werden immer mehr und durch uns würde die Zahl weiterhin steigen. Irgendwann müssten die Magier den Entschluss ziehen, alle Menschen aus dem Weg zu schaffen und würden ein Alterslimit aufstellen, damit jeder Magier sich irgendwann selbst umbringt und eine Überbevölkerung zu verhindern. Ein Zusammenleben würde die Welt in den Ruin treiben.“
Patrick sagte nichts dazu.
Cole fuhr fort: „Mir ist es egal, was du mit diesem Wissen anstellst, aber mein Leben ist vorbei. Ich kann die Ewigkeit nicht so verbringen, das ist kein Leben. Leb wohl, Bruder.“ Er zog ein Messer und schnitt sich die Kehle durch.
 




Envoyé: 19:14 Fri, 2 March 2018 par: Rollinger Caroline