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De Jesus Almeida João Philippe

Vefolgung



Plötzlich fiel ein ohrenbetäubender Schuss, der mich nur knapp verfehlte. Ich rannte und rannte durch den Wald, doch er schien endlos zu sein. Hinter mir ein Mann mit einer Waffe, der nicht einmal geblinzelt hatte, bevor er auf mich geschossen hatte. Ich spürte, wie mein Herz raste, als ich mit Adrenalin vollgepumpt durch den nebeligen Wald um mein Leben lief. Bei jedem Schuss fühlte es sich an, als hätte mein Herz kurz aufgehört zu schlagen. Meine Gedanken drehten sich nur um die Frage: ,,Hat es mich erwischt? Ist es jetzt vorbei?’’ Aber ich gab nicht auf. Plötzlich versagte mein Bein und ich fiel hin. Er fühlte sich warm an, meine Augen weiteten sich, als ich das ganze Blut sah, das aus einer Schusswunde in meinem Bein kam. Er hatte mich erwischt, dieser Dreckskerl hatte mich erwischt und ich hatte es nicht mal bemerkt. Ich blickte um mich herum, sah ihn jedoch nicht. Wie war es überhaupt zu dieser Situation gekommen? Aber es war nun zu spät, um über all meine Entscheidungen nachzudenken. Es würde sowieso nichts mehr nützen, da er mich bald hilflos am Boden vorfinden würde, ganz allein und ohne Möglichkeit diesem traurigen Schicksal zu entkommen. Ich hörte an Schritte, ich spürte, wie er immer näher kam, und ich wusste, dass mein Ende nahte. Ich hörte einen weiteren Schuss und schloss meine Augen. Erneut spürte ich nichts. War es wegen dem Adrenalin? Wieso spürte ich nichts? War ein Teil meines Körpers schon taub? Plötzlich hörte ich ein stumpfes Knallen und öffnete vorsichtig meine Augen. Der Mann, der mich durch den halben Wald verfolgt hatte, lag jetzt tot vor mir. Ich traute meinen Augen nicht, aber ich war mir sicher, dass er tot war. Aus seinem Schädel trat Blut hervor.

,,Hat er sich selbst erschossen?’’, schoss es mir durch den Kopf, ,,Nein! Jemand muss ihn erschossen haben..., aber wer?’’ Ich schaute mich um, es war jedoch niemand in der Nähe. Ich fühlte mich kurz erleichtert, dass ich niemanden sah und dass der Mörder meines Verfolgers höchstwahrscheinlich die Flucht ergriffen hatte. Doch dann spürte ich ein Entsetzen in mir. Wenn sonst keiner hier ist, wer wird mir dann helfen? Allein der Gedanke, dass ich neben einer Leiche verbluten würde, brachte mich zum Weinen. Ich schaute hinauf in den dunklen, mit Sternen beleuchtenden Himmel. Es wurde kälter und ich spürte langsam wie meine Finger froren und nicht mehr von warmem Blut durchströmt waren.

,,Heh...also doch mein Ende?’’, nuschelte ich, ,,Ich… will noch nicht sterben…‘‘ Tränen kullerten mir die Wange runter und der Schmerz fing langsam an zu verschwinden. Ich spürte wie die eisige Kälte langsam in mir hineindrang und mich von innen langsam aber sicher vernichtete. Mit meinem letzten Atemzug spuckte ich ein bisschen Blut heraus und mit großen Qualen brachte ich noch ein leises ,,Wieso…‘‘ hervor.
 




Envoyé: 13:58 Mon, 26 February 2018 par: De Jesus Almeida João Philippe