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Berneke Jara

Zement und Freigeist



Personen, nicht formend ihr Leben,

sondern gegossen wie Zement in eine Form,

morgens frisch, mahlend das Korn,

abends starr, wankend im Beben.


So sah ich viele Sterne,

lustig, ungezwungen, tanzend in der Ferne,

nein, nur Löcher in meinem eisigen Mantel,

der mich umhüllt, mich bezwingt, in die Masse mich reiht,

und mein Wille zerbricht in der Dunkelheit.

 

Versuche meine Flügel zu entfalten, mich zu strecken,

über das Chaos der Welt den Kopf zu recken,

doch drückt man mich zu Boden

und es droht mich zu ersticken.

 

Trotz Blut und Federn im Munde meine letzten Schreie;

“Bin ein Dichter, ein Denker, ein Freigeist, das Licht!”

Es reißt an meinem Wesen, zurück in die Reihe!

Es rubbelt, es hämmert, es biegt mich, es schleift:

Wer bin ich?

Richter, Henker, Soldat, Nichts.

 




Envoyé: 13:41 Fri, 16 February 2018 par: Berneke Jara