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Demoutiez Carissia

Abenteuer auf dem Meer

 

Ich erzähle meinem Enkel ein Erlebnis, das ich nie vergessen habe und nie werde:

„Es ist ein schöner und sonniger Ferientag.  Alles ist ruhig, ich höre das Rauschen des Meeres und, in der Ferne, die Schreie der Möwen. Der Himmel ist ganz blau, ich liebe es.  Ich liege am Strand, als meine Klassenkameraden kommen und mich fragen, ob ich segeln kann. Daraufhin habe ich ein Boot betakelt und bin los gesegelt. Alles war sehr lustig, ich machte eine Regatta mit meinen Kameraden. Ich war eher Außenseiter in der Schule!“

Als du klein warst, lebest du am Meer?“, fragte er mich.

„Ich wohnte in Belgien in Nieuwpoort am Meer, ich musste nur 500m gehen und schon war ich am Strand.“

„OH! Ich möchte auch am Meer wohnen! Und… Was ist eine Regatta?“

„Das ist ein Rennen mit Segelschiffen!“

„Hast du denn Rennen gewonnen?“

„Sei geduldig!“

Ich berichte meine Geschichte weiter:

„ Ich war der Erste. Doch plötzlich änderte die Windrichtung. Der Wind drückte mich in das Meer herein. Ich habe die Kontrolle des Bootes verloren. Ich kann nicht mehr zurückkehren. Der Wind ist so stark dass das Segelschiff immer mehr strandet. Ich liege gleich ins Wasser. Das Boot kentert und ich falle ins Wasser. Meine erste Reaktion ist um Hilfe rufen. Ich habe so hart gebrüllt, dass ich Außer Atem bin. Doch keiner hört mich, ich habe umsonst geschrien. Ich bin verloren. Das Wasser ist eiskalt und ich kann mich gegen die Strömung nicht wehren. Diese ich einfach so stark, dass sie mich nach unten zieht. Ich hatte noch Zeit genug, um einmal zu atmen, ich spüre wie der Wirbel mich nach unten spült. Es sind meinen letzten Lebenssekunden. Ich öffne die Augen. Ich lasse Blasen aus meinem Körper raus. Sie schweben so schnell an der Oberfläche, ich würde gerne genau wie eine Luftblase hoch gehen. Ich schätze, ich bin jetzt 7m unter dem Meeresspiegel. Ich sehe alles um mich unscharf. Ich kann Fische erkennen, die 50 cm lang sind. Meine Ohren tun fürchterlich weh wegen des Drucks. In meinem Kopf ist alles sehr chaotisch. Alle meine Erinnerungen vermischen sich, ich weiß nicht an was ich denken soll, an meine Familie, meine Freunde…? Ich lasse noch mal einige Blasen aus meinem Mund heraus. Ich habe gar keine Luft mehr. Ich merke, dass ich mich der Oberfläche nähere. Mein Mund öffnet sich, ich kann es nicht verhindern. Ich bin verloren…"

„Hast du das wirklich erlebt?“ fragte mein Enkel erstaunt.

„Ja! Das war grausam!“

„Unglaublich“

"Ich erwache, ich befinde mich in einem sehr weichem Bett und starre die Decke an. Ich suche in meinen Erinnerungen was mit mir geschehen ist. Seltsam… ich glaube, ich wäre ertrunken. Ich bin jetzt doch in einem Zimmer. Ich klemme mich, um sicher zu sein, ob ich wach bin oder ob ich träume. Ich kann es nicht fassen, ich bin tatsächlich wach! Ich lebe! Es war nur ein Traum … Obwohl… Ich bin in einem unbekannten Zimmer. Wo bin ich? Was mach ich hier? Ich bin verzweifelt! Was soll ich bloß tun?!

Die Tür des Zimmers öffnet sich und Philippe kommt herein. Erstaunt begrüße ich ihn und frage ihn, was mache ich hier, wo sind wir und was er hier macht ...Er erzählt mir die ganze Geschichte. Anschließend fügte er noch hinzu, ich wäre fast ertrunken und als sie mich retteten, war ich bewusstlos. Sie brachten mich dann hierher. Ich habe mich um dich gekümmert, als sie dich gerettet haben.

Er sagt mir, er wäre sehr froh, dass es mir wieder gut geht, und dass das Segelboot leider kaputt und noch im Meer ist!

Ich erkläre ihm das Boot wäre mir ganz egal, das was zählt, sind meine Freunde, meine Familie, meine Gesundheit… Ihr seid mir um alle wichtiger auf der Welt als sonst etwas… Ich danke dir, dass du dir Sorgen um mich machst!

Er verspricht mir, dass ich ab jetzt immer auf ihn zählen kann!

Ich verspreche ihm, dass er auf mich zählen kann, Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Wir drücken uns die Hand und wir gehen zusammen frühstücken. Ab diesem Ereignis sind Philippe und ich beste Freunde. Erst an dem Tag ist mir bewusst geworden, wie wichtig Freundschaft ist.“

„Das war eine sehr schöne und traurige Geschichte!“, lobte er mich.

„Es freut mich, dass diese Geschichte dir gefallen hat! Jetzt musst du schlafen.“

„Du kennst bestimmt noch andere Geschichten. Erzähl mir noch eine! Bitte!“

„Nein jetzt ist es Zeit um zu schlafen! Morgen!“

„Versprich es mir!“

„Ich verspreche es dir! Bis Morgen!“


-  En Text vun engem Meedche vun 9 Joer -
och hatt soll matmaache kënnen
:-)




Envoyé: 18:56 Sun, 5 April 2015 par: Demoutiez Carissia