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Biren Ann

Träume



Sie sind das Wichtigste, Wertvollste und gleichzeitig das Grausamste, was wir besitzen. Schon in frühester Kindheit sind wir befallen von ihnen.

 

Den Träumen!


Sie sollen angeblich wichtig sein für unsere Entwicklung. Sie zeigen uns das Schönste und gleichzeitig das Schlimmste, was uns das Leben zu bieten hat.
Die Realität lassen sie uns nur noch verschwommen erkennen. Wir kämpfen jeden einzelnen Tag um sie zu verwirklichen. Jeden Tag stehen wir betrunken von unseren Träumen auf, nur um am Abend zu erwachen und der bitteren Realität ins Auge zu blicken.


Unser ganzes Leben verschwenden wir damit unseren Träumen hinterher zu jagen, ohne sie verwirklichen zu können. Die wenigen, die wir verwirklichen, lassen und wieder neue Träume träumen. Es ist ein ewiger Teufelskreis aus dem keiner es schafft zu entfliehen.


Unsere Träume zerstören unser Leben, ohne, dass wir es merken. Sie lassen in uns den unstillbaren Hunger nach mehr… mehr Träume erwecken. Durch sie sind wir unberechenbar. Die Gier nach mehr regiert sie, die Träume.


Ist ein Traum zu Ende geträumt, werden andere folgen. Sie jagen uns und wir jagen sie, ruhelos  auf der Suche nach Befriedigung um unseren Hunger zu stillen. Dabei erschaffen wir nur ein noch größeres Monster.


In frühester Kindheit werden wir von ihnen befallen. Sie lassen uns die Welt durch eine rosarote Brille sehen. Aber diese unschuldigen Träume werden mit der Zeit wachsen. Sie werden größer, finsterer. Was wir mehr Erfahrungen machen, was die Träume größer und verstörender werden. Die süßen Träume entwickeln sich zu Albträumen.


Albträume, die uns in der Nacht wach halten und im Tag in Vergessenheit geraten, aber nur so lange bis wir uns am Abend wieder ausruhen wollen. Sie werden uns bis ans Ende unseres Leben verfolgen, rücksichtslos. Die Albträume stehlen unsere Hoffnung, den Glaube an das Gute in der Welt. Sie lassen uns verzweifeln. Wir gehen an ihnen kaputt, unseren Träumen.


Trotz allem sind sie das Kostbarste, was wir besitzen. Sie sind hartnäckig aber unumgänglich. Sie lassen manche Erinnerungen wieder aufleben, mit der Absicht, dass wir sie nie vergessen werden. Andere Erinnerungen hingegen geraten in Vergessenheit und lassen sich von anderen Erinnerungen verdrängen. Die Erinnerungen die die Träume wieder lebendig werden lassen, brennen sich in unser Gedächtnis ein. Sie bescheren uns schlaflose Nächte und stürzen uns in Verzweiflung und Hilfslosigkeit.


Wage es niemals einen Traum von dir oder anderen zu zerstören, denn es könnte das Letze sein, das ihn am Leben hält. Das Letzte, das ihm Kraft gibt in dieser trostlosen Welt zu überleben.




Envoyé: 21:56 Sat, 4 April 2015 par: Biren Ann