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Weidert Marysia

Die eiskalte Überraschung



Die Reisen der 5 Freundinnen
Die eiskalte Überraschung


Angelina, Vanessa, Celina, Jennifer und Jasmin waren schon lange beste Freundinnen. Vor 2 Jahren hatten ihre Eltern beschlossen, anstatt jedes Jahr einzeln in die Ferien zu fahren, einmal im Jahr alle 5 Mädchen zusammen mit einem Elternpaar auf eine besondere Reise zu gehen. Dieses Jahr war es an... Das werdet ihr bald selbst herausfinden.
 

12. Juni
Liebes Tagebuch, als ich heute in Verspätung zur Schule kam, kicherten meine Freundinnen Angelina, Vanessa, Celina und Jennifer in einer Ecke des Schulhofes.
„Jasmin, komm schnell her!“, rief Celina begeistert.
„Meine Eltern haben beschlossen dieses Jahr mit uns nach...“.
Vanessa konnte ihren Satz nicht beenden, da ich ihr ins Wort fiel: „Lass mich mal raten: nach New-York?“ Ich wollte mein Glück versuchen, doch anscheinend war es falsch.
„Nein, nein! Wir fahren nach Lappland!“, brüllte Angelina lauthals.
dachte ich, da sich die Mitschüler in unserer Nähe sich nach uns umdrehten.
„Pssst!“, raunte ich.
Ich finde, nicht jeder müsse wissen, dass wir so eine tolle Reise unternehmen. Lauter sagte ich: „Das meint ihr doch nicht im Ernst? Dort ist es doch eiskalt oder täusche ich mich? Ich wette jedoch, dass es und allen sehr viel Spaß machen wird.“
„Wir fahren genau in einem halben Jahr: am 12. Dezember!“, berichtete mir Vanessa stolz. „Wir fahren mit meinen Eltern und ich freue mich so doll. Und ihr?“
„Ja! Ja!“, riefen wir alle begeistert.
Den ganzen Tag sprachen wir über nichts anderes mehr. Als ich abends meinen Eltern diese Idee erzählte, gaben sie mir natürlich sofort ihre Erlaubnis. So endete dieser aufregende Tag und ich schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.

11. August
Jetzt ist es schon fast einen Monat her, seitdem Vanessa uns von unseren Ferien in Lappland berichtet hat. Leider bleiben immer noch 4 Monate... und ein Tag. Aber der Abreisetag rückt immer näher!!!

15.September
Die Schule hat heute wieder begonnen. Leider nehmen die Sommerferien immer ein Ende. Doch es gibt auch etwas gutes am Schulanfang: man sieht seine Freunde endlich wieder. Da meine Freundinnen und ich uns sehr auf unsere Reise freuen, zählen wir sogar die Tage zur Abreise. Ab heute sind es noch genau 88 Tage. Das hört sich unglaublich viel an, doch es sind nicht mal 3 Monate! Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass wir alle die Natur lieben. Und dazu gehört dann natürlich auch der Schnee. Ich war zwar schon einige Jahre nicht mehr im Skiurlaub, doch ich kann mich noch gut erinnern, dass er so schön glänzt wie Kristallen und weiß ist, wie Schönwetterwolken. In der Natur gibt es aber natürlich auch sehr viele Tiere, die ich besonders mag. Zum Beispiel diese, die ihre Fellfarbe wechseln. Irgendwie bewundere ich die prachtvolle Natur sehr und mir geht oft durch den Kopf, dass ich vielleicht Naturwissenschaftlerin werde.

21. November
Nur noch 3 Wochen! Bei diesem Gedanken werde ich schon sehr nervös. Heute Morgen in der Schule habe ich micht mit Angelina, Vanessa, Celina und Jennifer beschlossen, es sei bald Zeit anzufangen zu packen. Also fing ich auch am Abend an. Skianzug, Strumpfhosen, warme Jacken, Fliese und noch vieles, vieles mehr. Leider benötigen die Winterkleider immer so viel Platz! Nach einer guten Stunde war ich fertig und stand vor zwei vollbepackten Koffern. Ihr fragt euch sicher, warum ich meine Sachen schon drei Wochen vor der Abreise gepackt habe. Die Antwort ist, dass ich nie weiß, ob ich noch etwas dazupacke, oder weglege.

5. Dezember
„Nur noch eine Woche!“, rief Vanessa begeistert als wir aus der Schule kamen und auf den Bus warteten. „Ich bin gespannt, wie unser Hotel aussehen wird.“
„Das weißt du also noch nicht?“, fragte Jennifer überrascht.
„Nein, ich weiß es nicht. Ist das denn komisch?“, fragte Vanessa unsicher.
„Ich finde schon. Haben deine Eltern dir das denn nicht gezeigt?“, fragte Celina.
„Ah, um das geht es euch. Haha, nein, sie wollen uns allen eine Überraschung vorbereiten.“, antwortete Vanessa beruhigt.
„Ich fände es toll, wenn es kein Luxus-Hotel wäre. Mich fasziniere eher eine Holzbude. Das passt besser in die Natur.“, kommentierte Angelina die Rede zwischen ihren Freundinnen.
Da fragte Jennifer: „Jasmin, warum bist du denn so ruhig? Hast du deine Zunge verloren?“ Dabei bohrte sie einen fragenden Blick in mich.
„Ich habe euch ja nur zugehört. Was kann ich noch dazu beitragen, wenn schon alles gesagt wurde was ich dachte?“ erwiderte ich ihr und spürte, dass ich rot wurde. Solche Bemerkungen nervten mich wirklich.
Jennifer antwortete mir dann: „Ach ja, du und deine billigen Ausreden..“
Ich wollte ihr noch etwas sagen, da ich so langsam wütend wurde doch da rief Celina: „Hört auf euch zu streiten!“
Darauf erwiderte Jennifer nur ein knappes „Entschuldige“. Glücklicherweise hielt mein Bus in diesem Moment an der Bushaltestelle und ich verabschiedete mich schnell von meinen Freundinnen.

11. Dezember
„Ein Tag! Es bleibt nur noch ein Tag!“, murmelte ich nervös vor mich hin. „Morgen geht es los!“
Ich schlenderte durch mein Zimmer und dachte nach, ob ich noch irgendetwas brauchte. Es fiel mir jedoch nichts ein. Ich konnte das Gefühl aber nicht loswerden, dass mir irgendetwas fehlte. Mir kam einfach nicht in den Sinn, was es sein könnte. Nach einer halben Stunde gab ich es auf und ich traf mich 20 Minuten später mit meinen Freundinnen bei Vanessa zu Hause.
„Wie geht es euch denn, einen Tag vor der Abreise?“, fragten uns Vanessas Eltern, die uns begleiten werden.
„Nervös!“ „Panisch“ „Super“ „Wunderbar“ „Ungeduldig“, riefen wir durcheinander.
Nach zwei Stunden plaudern war es dann an der Zeit nach Hause zu gehen. Mein Vater kam mich mit seinem neuen Wagen abholen, den er heute gekauft hatte.
, dachte ich, .

12. Dezember
Gestern Abend musste ich früh ins Bett gehen, da unser Flugzeug schon um 7h00 fliegen sollte. Daher mussten wir alle schon gegen halb 4 in der Nacht aufstehen. Anschließend sollten wir uns um 4h30 bei Vanessa zu Hause treffen um eine halbe Stunde später auf den Flughafen zu fahren. Zu Hause verabschiedete ich mich lange von meinen Eltern und meinen kleinen Schwester, weil wir ganze 5 Tage in Lappland verbringen würden. Mein Vater fuhr mich zu Vanessa.
„Hallo“, begrüßte ich meine Freundinnen müde und gähnte ausgiebig.
„Halli, hallo!“, war ihre Antwort und sie sahen bei weitem nicht so müde aus wie ich mich fühlte.
Ich gab meinem Vater noch einen Abschiedskuss und kurze Zeit später fuhren wir auf den Flughafen. Eigentlich konnte man sagen, dass unsere Ferien genau jetzt angefangen hatten.
„Endlich sind wir fast da.“, seufzte Angelina erfreut nach einer Stunde Fahrt.
„Immer eine ganze Stunde fahren. Das dauert zu lange.“, stöhnte Celina.
„Oh, mecker nicht so viel.“, sagte Jennifer spöttisch, die gerne mal etwas freches dazusagte, wie ihr schon früher bemerkt habt.
„Oh, entschuldige, dass ich überhaupt dabei bin.“, antwortete Celina grimmig.
„Hört doch auf euch zu streiten. Könnt ihr euch nicht mehr an das Schild erinnern, das wir bei unseren letzten gemeinsamen Ferien auf dem Flughafen gesehen hatten? STREITET NICHT, SONST ERWARTET EUCH EINE SCHLECHTE ZUKUNFT!“, erklärte ich den Beiden.
„Schon gut, schon gut.“, entschuldigte sich Jennifer. „Das hatte ich nur im Witz so gemeint.“
Ich schaute zu Celina, die dann sagte: „Ei, ei, Kapitän!“
Die letzten zehn Minuten der Fahrt verbrachten wir friedlich. Als wir auf dem Flughafen ankamen, war es schon 6h15, weil unterwegs manche Straßen wegen Straßenarbeiten gesperrt waren. In 45 Minuten würde unser Flugzeug schon fliegen. Also mussten wir uns wirklich beeilen, nicht so wie letztes Mal für die Safari, als wir viel Zeit hatten. Wir liefen an dem schlauen Schild, von dem im Auto gesprochen wurde, vorbei, doch wir konnten gar nicht darauf achten, weil wir zu viel Stress hatten.
„Ich glaube, wir sind ein bisschen zu spät von zu Hause fortgefahren.“, ergriff Vanessas Mutter besorgt das Wort, als wir auf dem Flughafen dahinhetzten.
„Ich hatte es doch gesagt! Jedoch können wir jetzt nichts mehr daran ändern. Es ist sowieso nicht mehr weit.“, erwiderte der Vater.
„Warum muss dieser Flughafen nur so riesig sein? Hier könnte man sich unglaublich schnell verlieren!“, staunte Vanessa und sah sich um.
„Also ich habe schon viel größere Flughäfen gesehen.“, antwortete Jennifer spöttisch.
„Ja ja, ich hab ja jetzt nicht nach deiner Meinung gefragt!“, raunte Vanessa genervt.
„Wir haben keine Zeit zu sprechen, und schon gar nicht zu streiten.“, versuchte ich außer Atem zu sagen, indem ich rannte, als würde mich Larco (aus der Geschichte zuvor) verfolgen.
Nach meiner Bemerkung blieb es ruhig. Erst so richtig entspannen konnten wir uns erst im Flieger, bei dem wir noch ganz knapp zur Zeit ankamen. Sie wollten gerade das Check-In schließen, als sie uns anlaufen sahen. Da wir aber so spät dran waren, gab es kaum noch Plätze nebeneinander und wir mussten uns alle getrennt hinsetzen, außer Vanessas Eltern, die noch den letzten Zweierplatz bekamen.
Bevor wir uns hinsetzten atmete Celina erleichtert auf: „Was für ein Glück, dass wir rechtzeitig angekommen sind.“
„Oh ja, das war richtig knapp!“, gab ich zu bedenken.
„Jetzt können wir uns aber endlich beruhigen und uns so richtig…“
Angelina wurde von Jennifer unterbrochen: „… auf Lappland freuen!“
„Ja, genau das wollte ich sagen.“, erwiderte Angelina belustigt.
Kaum hatte Angelina ihren Satz zu Ende gesprochen, da war es schon an der Zeit sich hinzusetzen. Ich kramte meinen Roman „Harry Potter“ aus meiner Tasche und war nach wenigen Augenblicken völlig in ihn vertieft.
„Wir sind da! Hallo meine Dame! Erwachst du mal bitte? Oder willst du wieder nach Hause fliegen?“, rief jemand fest in mein Ohr.
Als ich meinen Blick nach oben richtete, sah ich, dass gerade alle Passagiere des Flugzeuges aufstanden und ihre Koffer zu Hand nahmen. Ich hatte also während den 4 Stunden des Fluges nur einmal mitgekriegt als ein Baby geweint hat. Ich errötete, als ich dann manche Leute sah, die auf mich hinabblickten und ungeduldig darauf warteten, mich herauszulassen. Ich stand möglichst schnell auf, sammelte meine Sachen zusammen und stellte mich in die Menschenreihe, die nur so darauf wartete hinauszustürmen. Da das alles so schnell ging, vergaß ich natürlich meine Winterjacke anzuziehen und wunderte mich dummerweise auch noch als ich draußen fror.
„Brrrr, ist das aber kalt hier!“, stotterte ich zitternd, setzte meinen Koffer ab und zog meinen Mantel so schnell wie möglich an.
„Oh ja, da muss ich dir aber wirklich Recht geben!“, seufzte Angelina.
, dachte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Sie war nämlich außer mir die einzige, die auch so schlau war, und vergessen hatte ihre Jacke anzuziehen.
Überall, egal wohin ich auch blickte, sah ich nur weiß und in dem Moment als ich das dachte behauptete Jennifer: „Hier ist es einfach wunderbar! Nur Schnee, Schnee und noch einmal Schnee! Ich liebe das.“
„Das ist wirklich wahr.“, bestätigte Celina fröhlich.
Doch bevor Vanessa das Gespräch ihrer Freundinnen kommentieren konnte, hetzten Vanessas Eltern uns schon: „Wenn ihr heute noch etwas unternehmen wollt, dann wäre es gut, wenn ihr euch ein bisschen beeilen würdet. Oder wollt ihr noch den ganzen Tag am Flughafen verbringen und nur plappern, plapp…“
„Mama! Du musst dich nicht sofort aufregen! Es ist doch erst kurz nach halb zwölf! Keine Sorge, wir haben noch den ganzen Tag vor uns.“, seufzte Vanessa.
„Schon gut, aber wir können doch schon weitergehen und in das nächste Taxi steigen… oder?“, fragte ihr Vater um seine Frau zu verteidigen.
„Ja, einverstanden.“, stimmte ich Vanessas Eltern zu.
Wir nahmen unsere Koffer und liefen über den Flughafen. Während wir auf ein Taxi warteten, schauten wir uns noch ein bisschen um und staunten über den vielen Schnee. Doch etwas war nicht so toll, und zwar die Kälte. Wir zitterten alle mächtig und als wir endlich ins Auto stiegen kuschelten wir uns eng aneinander um uns noch weiter warm zu halten. Im Taxi war es nämlich nicht so warm wie erhofft. Bis wir aber in unserem Hotel ankamen, brauchten wir eine geschätzte Ewigkeit. Es fing an zu schneien und es hörte auch überhaupt nicht mehr auf! Die Maschinen, die die Aufgabe haben, den Schnee beiseite zu schieben, kamen nicht nach und deshalb entstand ein großes Durcheinander auf den Straßen. Als wir dann aber schlussendlich ankamen, erblickten wir genau so ein Gasthaus, wie wir es uns vorgestellt hatten. Es war einfach wunderschön! Es war aus Holz und manche Stellen der Fassade waren mit weißer Farbe bestrichen. Es gab viele kleine Fenster und überall Eiszapfen, die von den Fensterrahmen hinunterhingen. Dies war aber erst der Eindruck von außen! Als wir eintraten, war ich überwältigt. Das Haus war mit altmodischen aber sehr prachtvollen Möbeln ausgestattet. Als wir dann an der Rezeption standen, erkundigte ich mich nach der Temperatur und als die Angestellte mir einen Termometer vor die Nase hielt, wurde ich sprachlos. Celina lugte über meine Schulter und fing sofort aufgeregt an zu sprechen, wobei sie sich fast einen Knoten in die Zunge verschafft hätte.
„Es sind -30°C! -30! Könnt ihr euch das vorstellen?“
„Guter Scherz, das glaubst du doch selbst nicht. So kalt ist es doch nur in der Arktis!“, lachte Jennifer Celina aus.
„Aber Jasmin, du hast es doch selbst gesehen? Außerdem sind wir gar nicht so weit von der Arktis entfernt. Aber natürlich wenn die Königin uns nicht glaubt, dann kann sie ja mal selbst nachsehen.“, fügte Celina empört hinzu.
„Ja, ja. Dann zeig mir das Termomter mal her.“
Als Jennifer die Temperatur erblickte errötete sie, da ihr ihr Fehler bewusst wurde. Nach diesem Vorfall sprach Jennifer nur noch, wenn sie etwas gefragt wurde, da sie nicht noch einmal einen Fehler begehen wollte, der später in einem Streit endete. Heute hatten wir vor, die Gegend zu erkunden, in der wir sicher noch staunen würden.
Und so kam es auch. Nachdem wir unser Gepäck in den Zimmern verstaut hatten, erkundigten wir zum ersten Mal Lappland. Es war zwar eiskalt, doch bei dieser bewundernswerten Landschaft spürten wir nicht, wie die kalte Luft um unsere Haut strich. Überall war es glänzend weiß. Ab und zu kamen wir an Höhlen vorbei, die manchmal furchteinflößend auf uns wirkten, doch manchmal auch wunderschön waren. Nach einem langen Spaziergang setzten wir uns in eine schöne Gastwirtschaft und warteten mit im Mund zusammenlaufenden Wasser auf das Essen. Sobald der Kellner es auf den Tisch stellte, fingen wir mit unseren Bärenhungern an zu essen. Ich hatte Lachs bestellt, da dies eine Spezialität hier in Lappland ist. Es schmeckte herrvorragend!
„Mhm, das ist aber lecker!“, schmatzte Celina mit vollem Mund.
„Ja, ist es wirklich.“, entgegnete Jenni zwischen zwei Mäufeln.
Lange blieb es an unserem Tisch ruhig, doch dann ergriff Vanessa das Wort: „Mutti, was unternehmen wir überhaupt in den nächsten Tagen?“
Wir schauten alle gespannt auf Vanessas Eltern, doch diese antworteten nur: „Das ist eine Überraschung. Jeden Tag werdet ihr etwas neues erleben, jedoch nie im Voraus wissen was.“
Sie sahen uns mit geheimnisvollen Gesichtern an, aus denen wir nichts schließen konnten. Leider. Wenigstens können wir uns jetzt auf jeden einzelnen Tag freuen. Nachdem wir im Restaurant bezahlt hatten, schlenderten wir glücklich zurück in unser Hotel. Da die Zeit so schnell verflogen war, war es schon ziemlich spät und fast an der Zeit schlafen zu gehen. Wir plauderten noch ein bisschen und schliefen ziemlich früh ein, da dieser Tag sehr anstrengend gewesen war.

13. Dezember
In der letzten Nacht konnte ich nicht gut schlafen, da ich andauernd von den verschiedendsten Albträumen geweckt wurde. Das ist auch der Grund warum ich heute so müde bin. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was wir heute unternehmen würden.
„Seid ihr endlich fertig mit dem Essen?“, hetzte Angelina morgens am Frühstück.
„Beruhig dich doch. Du weißt doch noch überhaupt nicht, was wir heute machen!“, rief Angelina, doch man sah ihr an, dass sie genau wie Angelina sehr ungeduldig war.
„Kinder, wir haben heute noch sehr viel vor, also müsst ihr euch wirklich ein bisschen beeilen. Wir haben nämlich vor, heute das Eishotel zu besuchen. Es ist nur eine halbe Stunde von hier entfernt, also fanden wir, dass dies eine gute Idee sei. Wir hoffen, dass dieser Ausflug euch gefallen wird.“, erzählte Vanessas Vater und deutete dabei auf seine Frau.
„Ja! Das ist spitze!“, rief Jennifer.
Sie hatte es zwar ein bisschen zu laut gerufen, da sich manche Leute nach uns umdrehten, doch wir konnten nicht anders als ihr zuzustimmen. Sowieso hatten sie sicher nichts verstanden, da die Chance gering ist, dass man hier in Lappland sofort auf Deutsche Urlauber trifft. 20 Minuten später warteten wir schon auf ein Taxi, das uns ins Eishotel bringen sollte. Gegen 11 Uhr kamen wir dort an. Als wir die Tür öffneten und ins Hotel eintraten wurde uns komischerweise ziemlich warm, obwohl das ganze Gebäude aus Eis besteht. An der Wand hing ein Termometer, von dem wir ablesen konnten, dass es nur 0°C waren. Jedoch zogen wir unsere Winterjacken aus und spatzierten in unseren dicken Pullis durch das Eishotel. Ihr findet das sicherlich komisch, dass man bei 0°C nur in Winterpullis spatziert, doch der Temperaturunterschied von ungefähr 30°C macht das aus.
Wenn ihr es nicht glaubt, dann könnt ihr es ja selbst ausprobieren, indem ihr nach Lappland in den Urlaub fahrt, denn dieser Ort ist wirklich eine Reise wert. Dort ist es einfach bezaubernd. Eis kann wuderschön sein. Wunderschön! So verbrachten wir einige Stunden im Eishotel und in seiner Gegend. Überall staunten wir und wir waren traurig, als wir wieder ins Hotel fahren mussten. Aber wir freuten uns schon sehr auf den darauffolgenden Tag. Morgen wird sicher der Hammer, auch wenn wir noch nicht wissen, was wir morgen machen werden. Als wir dann im Hotel ankamen, aßen wir ein leckeres Abendessen und gingen schlussendlich in unser Zimmer. Da ich am Morgen müde gewesen war, legte ich mich als einzige sofort ins Bett und schlief bei den Stimmen meiner Freundinnen friedlich ein.

14. Dezember
An diesem Morgen wachte ich als erste auf, also machte ich mir es gemütlich in meinem Bett und las meinen Roman, bis meine Freundinnen auch wach waren. Vanessas Eltern haben uns schon vor dem Frühstück berichtet, was wir heute unternehmen würden. Und zwar wollten sie mit uns auf einen Berg fahren und von dort aus mit einem Schlitten hinuntersausen. Jedoch nicht mit einem normalen Schlitten, so wie man das in Deutschland machen kann, sondern mit einem, der von Huskeys, für mich den süßesten Hunden der Welt, gezogen wird.
„Oh, das ist so wunderbar! Huskeys sind die schönsten Hunde der Welt!“, entfuhr es mir und alle schauten mich an, da ich normalerweise meine Gedanken nicht sofort ausrief.
Nicht so, wie zum Beispiel Jennifer. Ich glaube ihr habt nämlich bemerkt, dass sie immer alles sagt, was sie denkt. Deshalb streitet sie sich oft mit uns. Sie ist aber eine meiner besten Freundinnen, auch wenn sie einen ganz anderen Charakter hat als ich. Wir fuhren mit einer Gondel auf den kleinen Berg, wo schon ein Schlitten auf uns wartete. In ihm saß ein Einwohner Lapplands, der wahrscheinlich unser Fahrer sein würde. Vor den Schlitten waren 6 wunderschöne Huskeys gespannt. Ich konnte mich fast nicht zurückhalten, die Hunde zu streicheln, da ihr Fell mir so flauschig vorkam. Glücklicherweise sprach der Fahrer ein bisschen Englisch und wir konnten ihn wenigstens ein bisschen verstehen. Er lud uns mit einer Handgeste in den Schlitten ein, reichte uns Decken, sobald wir saßen und wartete bis wir uns zugedeckt hatten. Dann rief er den Hunden etwas zu, das wie „fel med dig” klang. Das bedeuet wahrscheinlich „Los“ oder etwas in der Art. Beim hinunterfahren, fuhren wir die ganze Zeit durch einen Wald. Überall wuchsen Tannen und es gab hier fast keine Laubbäume.
Auf einmal rief Angelina: „Aaah! Hilfe! Was ist denn das?“
Dabei deutete sie mit ihrer Hand zwischen die Nadelbäume. Wir blickten alle in diese Richtung und sogar der Fahrer stoppte den Schlitten und drehte sich zu uns um.
Er schaute in die gleiche Richtung wie wir und dann sagte er: „Det är en älg. That's a ehmm… moose.“
Das bedeutete, dass das was Angelina da im Wald gesehen hatte, ein Elch war. Der Fahrer legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen, also verstummten wir sofort. Es raschelte in den Büschen und auf einmal kam ein riesiges Tier heraus: ein Elch. Ich hatte noch nie einen Elch gesehen und noch nie ein so großes Tier, außer natürlich im Zoo. Aber in wilder Bahn? Noch nie. Ich sah mir meine Freundinnen an und konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen, da sie alle in der selben Position da saßen: den Blick zum Elch gewendet, die Augen groß geöffnet, genau so wie den Mund auch. Wir schreckten alle auf, als der Fahrer den Schlitten wieder in Bewegung brachte, ohne uns vorher gewarnt zu haben. Da brüllte der Elch etwas und fing an, neben uns herzugehen. Das war glaube ich das Highlight des Tages, das war so spektakulär! Diese Fahrt dauerte 3 Stunden, also war es kurz nach 14 Uhr, als wir in ein Gasthaus eintraten um etwas kleines zu essen. Nachdem wir uns dann gestärkt hatten, leihten wir uns normale Schlitten aus und fuhren ein weiteres Mal mit der Gondel auf diesen kleinen Berg. Dieses Mal wollten wir mit einem normalen Schlitten hinunterfahren. Wir hatten zwar ein bisschen Angst, wieder einem Elch zu begegnen, doch als wir an ihm vorbeisausten, lief er nur hinter uns her. Er wollte uns nichts antun. Als wir unten ankamen, waren wir erschöpft und verbrachten den Rest des Nachmittags in unserem Hotelzimmer.

15. Dezember
Wow! Unglaublich, was Vanessas Eltern heute mit uns vorhatten.
Sie erzählten uns beim Frühstückstisch: „Heute haben wir vor, mit euch spazieren zu gehen.“
Jennifer ließ ihnen keine Zeit uns weitere Details zu erzählen, sondern stöhnte sofort: „Schon wieder spazieren gehen? Das haben wir doch schon am ersten Tag gemacht!“
„Jennifer, hör auf! Lass meine Eltern doch ihren Plan fertigerzählen. Sowieso, wenn du nicht mitkommen willst, kanst du auch im Zimmer bleiben. Es war vielleicht doch keine so gute Idee, dich mit nach Lappland zu nehmen. Du streitest dich jeden Tag mit jemandem von uns. Könntest du heute deine Kommentare bitte für dich behalten? Als wir im letzten Jahr auf der Safari waren, hast du nicht die ganze Zeit gestritten. Was ist los?“
Jennifer antwortete nicht, doch man sah ihr die Verlegenheit an.
Vanessas Eltern gingen nicht weiter auf die Bemerkung ihrer Tochter ein, sondern fuhren mit der Planung des heutigen Tages fort: „Also, wir gehen nicht so wie am ersten Tag hier unten im Dorf spazieren, doch wir gehen heute weiter und steigen auf den höchsten Berg hier in der Gegend. Wir haben gehört, dass es dort viele schöne Höhlen gibt. Wir hoffen, dass euch ein weiterer Spaziergang gefällt.“
„Auf jeden Fall!“, erwiderte Celina und ihre schönen blauen Augen leuchteten vor Freude.
Eine Stunde später standen wir am Fuße  des höchsten Berges und schauten ihn uns an.
„Wir steigen also da hinauf?“, fragte ich ungläubig.
„Ja genau, dorthin, wo die orange Flagge steht. Seht ihr sie?“, antwortete Vanessas Mutter.
Wir nickten alle und stiegen dann hinauf. Es war zwar richtig anstrengend, da es sehr steil nach oben ging, aber auch weil es nicht aufhören wollte mit Schneien. Nach 2 Stunden steigen kamen wir wirklich bei der Fahne an, obwohl wir alle glaubten, dass das unmöglich sei. Oben angekommen, hatten wir einen wunderschönen Blick auf das ganze Dorf und noch viel weiter. Als wir oben ankamen, hatte es aufgehört mit schneien. Wie durch ein Wunder. Der Horizont war keine gerade Linie mehr, weil der Boden mit dem Himmel wortwörtlich verschwomm. Als wir uns umdrehten, um den Ausblick von der anderen Seite des Berges zu genießen, geschah etwas komisches: es gab überhaupt keine Kante mehr und auch keinen Ausblick, nicht so wie normalerweise auf einem Berg. Vor uns lag eine riesige flache Landschaft mit nur hier und da kleinen Hügeln, die sich später als lauter Höhlen herausstellten. Wenn ich mich nicht täuschte, war es jedoch noch vor 2 Minuten wie auf einem Berg gewesen. Keine flache Landschaft, keine Höhlen.
In diesem Moment flüsterte Vanessa: „Habt ihr nicht gerade etwas merkwürdiges bemerkt? Wir stehen auf einem Berg und hier ist eine ganz flache Landschaft? Ist das normal? Man sieht ja sogar unser Dorf nicht mehr, da es keine Kante gibt. Das macht Angst!“
Wir nickten alle, also war ich nicht die einzige, die diese Veränderung bemerkt hatte. Und wo waren Vanessas Eltern? Als ich meinen Freundinnen diese Frage stellte, sahen sie sich um und man sah ihre Angst im Gesicht. Vanessas Eltern waren nirgens zu sehen.
„Wir müssen uns unbedingt auf die Suche nach ihnen machen! Meine armen Eltern!“
Vanessa fing an zu weinen.
„Wein nicht meine Liebe.“, versuchte Celina sie zu trösten. „Komm wir schauen mal in der nächsten Höhle vorbei.“
Da waren sie jedoch nicht. Und in den nächsten beiden auch wieder nicht. Unsere Angst vergrößerte sich. In der vierten Grotte geschah dann etwas sehr merkwürdiges. Als wir eintraten, raschelte etwas. Es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Jetzt wusste ich auch, was ich zu Hause vergessen hatte: eine Taschenlampe. Natürlich wollte das Schicksal, dass auch meine Freundinnen keine Taschenlampe dabei hatten. Wir kauerten uns dicht aneinander bis unsere Augen sich allmählich an die Dunkelheit gewöhnten. Während der ganzen Zeit hatte es nicht aufgehört mit rascheln. Ich war sehr neugierig was so raschelte, jedoch hatte ich Angst, dass etwas geschehen könnte. Ich schlich in diese Richtung, von wo sich das Rascheln verbreitete und als ich dann so nah war, dass dieses Geräusch wirklich laut wurde, sprang plötzlich etwas auf mich. Ich erschreckte mich fürchterlich und fiel zu Boden. Nicht dass ich schwachgefallen wäre, doch dieses Etwas war mit so einer Wucht auf mich gesprungen, dass ich mich nicht auf meinen Füßen halten konnte. Ich hörte, wie meine Freundinnen sich erschreckten. Mein erstes Ziel war, herauszufinden, was da auf mich gesprungen war. Als ich mich dann aufsetzte und nach dem Etwas tastete, spürte ich plötzlich etwas kaltes unter meinen Händen. Zuerst dachte ich, es sei nur Schnee, so wie in der ganzen Höhle, doch dann bewegte sich das Etwas und sprang auf meinen Schoß. Dann konnte ich endlich erkennen, was es war. Ein Schneemann! Ein Schneemann der sich bewegte! „Hallöchen euch allen! Willkommen im Land der Kinder!“, hörte ich eine unbekannte Stimme rufen und als ich sah, wer den Mund bewegte, stockte mir der Atem. Es genügte nicht, dass dieser Schneemann sich bewegte, sondern er sprach auch noch mit uns! Unglaublich. Ich rief meine Freundinnen, die noch gar nicht zu mir gekommen waren, da sie einen zu großen Schreck erlitten hatten. Sie kamen sofort zu mir gelaufen. Ich erzählte ihnen von diesem Schneemann, der sich bewegte und auch noch sprach.
„Hahaha.“
Jennifer lachte mich aus, doch als sie die bösen Blicke meiner Freundinnen sah, verstummte sie sofort. Und genau in diesem Augenblick erzählte der Schneemann meinen Freundinnen genau das, was er mir vor kurzer Zeit auch erzählt hat.
Er fügte dann aber noch dazu: „Ach übrigens, ich heiße Wonni und ihr?“
Wir stellten uns alle der Reihe nach vor. Dass ein Schneemann spricht, war schon ungewöhnlich, doch wir hatten auf der Safari im letzten Jahr auch viele ungewöhnliche Dinge erlebt, wie zum Beispiel Löwen, die sprechen und mit denen man sich anfreunden kann.
Ich konnte meine Frage nicht zurückhalten, also fragte ich Wonni: „Wenn das hier ein Land für Kinder ist..“
„Das Sihalaland, genau.“, unterbrach er mich.
Ich fuhr dann fort: „Dann eben hier im Sihalaland, können hier überhaupt Erwachsene rein?“
„Natürlich nicht! Sonst wäre es ja nicht ein Land für Kinder!“, rief Wonni empört.
„Na gut, ich verstehe. Aber was geschieht dann mit den Erwachsenen, die sich diesem Ort nähern?“
„Also, auf einmal sind ihre Kinder weg und am Anfang machen sie sich Sorgen. Doch dann werden sie von unseren Mitarbeitern aus dem Sihahaland abgelenkt und genießen ihren Tag. Währenddessen können sich ihre Kinder hier amüsieren und am Abend sehen sie sich wieder. Also wenn ihr euch Sorgen um eure Eltern macht, denen passiert nichts. Sie sind bestens versorgt. Macht euch lieber einen Spaß daraus, allerlei Aktivitäten zu betreiben, bis es an der Zeit ist, wieder zu euren Eltern zu gehen. Viel Spaß und wenn ihr irgendetwas braucht, ich bin immer hier in der Höhle. In jeder Höhle findet ihr eine Aktivität, außer in den ersten drei, da sie noch modernisiert werden müssen und natürlich auch in dieser, da diese eine Art Rezeption ist.“
Er zwinkerte uns noch zu und verschwand hinter einer Wand aus Schnee.
Als wir aus der Höhle hinausgetrottet waren fragte Vanessa besorgt: „Glaubt ihr es stimmt was Wonni uns erzählt hat? Er sah jedenfalls sehr nett aus.“
„Ja ich glaube schon. Komm wir schauen einfach in der nächsten Höhle vorbei.“, erwiderte Angelina.
Ich nickte, da ich der gleichen Meinung war wie sie. Und wirklich, in der nächsten Höhle stand ein Schild, auf dem geschrieben war: Achterbahn unter der Erde. Ihr fahrt hier oben fort und den Rest der Fahrt verbringt ihr unter der Erde. Aufgepasst, nichts für Kleinkinder. Kann gefährlich sein.
„Wow, wie toll ist das denn? Eine Achterbahn unter der Erde? Da müssen wir unbedingt hin!“, rief Jennifer begeistert.
Wir stimmten ihr alle zu und stiegen in den Wagon. Komischerweise waren nirgens Kinder zu sehen. Wir ließen uns jedoch nicht davon stören und jaulten und brüllten, bis es endlich anfing. Irgendwie hatte der Mann, der die Achterbahn anfahren ließ keinen lieben Blick und ich glaubte seine Augen vor Bosheit blitzen zu sehen. Ich verdrängte diesen Gedanken jedoch wieder schnell und jauchzte, als die Achterbahn endlich anfuhr. Wir sausten runter, wieder rauf, in ein Looping und zum Schluss noch einmal rauf. Dann blieb die Achterbahn auf einmal stehen. Wir wollten gerade hinaussteigen, als sich ein Ring um unsere Hände schloss. Wir waren gefangen. Wir konnten uns überhaupt nicht mehr bewegen, da unsere Füße auch umschlossen wurden von dicken Ringen aus Metall. Gerade als ich laut losbrüllen wollte, wurde mein Mund auch noch verbunden, genau so wie die meiner Freundinnen. Das war das schrecklichste, das ich je erlebt hatte. Als ich mich dann umsah, sah ich überall Kinder in Wagons sitzen. Sie konnten noch nicht sehr lange hier sein, da sie noch nicht verhungernd aussahen. Vielleicht brachten diese Lügner den Kindern wenigstens etwas zu essen und zu trinken? Ich hatte noch nie so viel Angst wie an diesem Nachmittag. Auf einmal rührte sich etwas neben mir. Ich sah wie Vanessa ihre Hand hob und das Band, das um ihren Mund gebunden war, lockerte.
„Sie haben meine Hände glücklicherweise nicht gefesselt. Vielleicht kann ich euch retten? Einen Versuch ist es wert.“, flüsterte Vanessa.
Ich versuchte zu nicken, doch es gelang mir nur halbwegs. Nachdem Vanessa lange an den metallenen Ringen rundum ihren Füßen gefuchtelt hatte, gelang es ihr endlich sich zu befreien. Sie kannte also den Trick die Ringe zu öffnen und half mir als erstes. Als ich dann sah, wie man sie öffnete, half ich ihr und wir befreiten immer mehr Kinder. Diese halfen dann noch weiteren und nach einger Zeit hatten wir alle Kinder befreit. Was für ein Glück, dass Vanessas Hände nicht gefesselt gewesen waren. Doch was jetzt? Das einzige Licht das den Raum beleuchtete, war eine kleine Lampe auf der Decke. Nirgens war eine Tür zu sehen. Der einzige Eingang war wohl der Ort, von dem wir mit der Achterbahn gekommen waren. Doch diese Tür war verschlossen. Also setzten wir uns zuerst alle in einen Kreis und besprachen, wie wir hinauskommen konnten.
Da sagte auf einmal ein Junge: „Wie kann ich euch überhaupt danken, dass ihr mich von hier befreit habt? Ich bin zwar erst seit gestern Nachmittag hier, doch ich hab seitdem nichts mehr gegessen oder getrunken und ich fühl mich sehr schwach. Doch jetzt habe ich wieder Hoffnung hier rauszukommen. Und übrigens war ich der erste, der hier gefangen war.“
„Oh du Armer. Du brauchst uns nicht zu danken. Wir haben das sehr gern gemacht. Wir müssen jetzt aber noch einen Ausgang finden.“, bemitleidete Celina ihn.
Da kam mir plötzlich eine Idee in den Sinn und ich berichtete: „Warum glaubt ihr wohl, war in den ersten 3 Höhlen nichts? Ich kann mir gut vorstellen, dass wir hier entweder unter diesen Höhlen sind, oder sogar auf der gleichen Höhe. Also sind wir sicher nicht weit von einem Ausgang entfernt. Oder?“
Die anderen überlegten kurz und stimmten mir dann zu.
„Schaut mal dort!“, rief Angelina plötzlich. „Da ist ein Licht! Und das sieht nicht wie das Licht einer Lampe aus, sondern natürliches Licht!“
Wir wendeten unsere Blicke alle in die Richtung, die Angelina uns zeigte und sie hatte wirklich Recht. Wie wunderbar! Wir standen alle gleichzeitig auf und gingen in Richtung Licht. Dann erblickten wir einen Spalt in der Wand, gerade groß genug, dass ein Kind hindurchschlüpfen konnte. Als sich einer nach dem anderen hinauszwang fing der Raum plötzlich an sich zu bewegen. So wie ein Erdbeben.
„Schnell! Beeilt euch! Niemandem darf etwas geschehen!“, hetzte ich.
Es blieben zwar nur noch meine Freundinnen und ich im Raum, da die anderen schon draußen waren, doch wir mussten uns wirklich beeilen. Von den Wänden fielen nämlich jetzt auch Steine und es wurde wirklich gefährlich, so wie auf dem Schild am Eingang geschrieben war. Kurz bevor die Decke ganz einstürzte, schlüpfte ich als letzte hinaus. Wir waren befreit. Doch jetzt stand das nächste Problem vor der Tür: Wie kommen wir wieder zurück in das normale Land, wo wir mit Vanessas Eltern auf einem Spaziergang waren? Als erstes gingen wir an den Ort, wo wir so plötzlich in diesem komischen Land erschienen waren, doch nichts geschah.
Da kam Jennifer eine Idee: „Vielleicht kommen wir nur hier wieder heraus, wenn wir alle zusammenhalten? Kann es sein, dass wir kurz bevor wir hier hereingekommen sind, uns alle die Hände gereicht haben? Ich irre mich vielleicht, doch wir könnten es versuchen.“
Als ich nach diesem Vorschlag kurz nachdachte, sah ich das Bild wieder vor mir: als wir oben bei der orangen Fahne angekommen waren, waren wir sehr stolz auf uns und reichten uns die Hand. Dann waren wir plötzlich hier.
„Ja, du hast recht. Bitte, stellt euch in einen Kreis und gibt eurem linken und rechten Nachbarn die Hand.“, sagte ich.
Wir machten das und nach 2 Sekunden waren wir wirklich wieder im normalen Lappland angekommen. Ein bisschen weiter entfernt sahen wir endlich Vanessas Eltern. Vanessa lief sofort zu ihnen und fing an zu weinen.
Ihre Mutter fragte: „Wo wart ihr? Wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht.“
„Mutti, wir erzählen euch alles morgen. Es ist schrecklich!“
Während Vanessa weiter bei ihren Eltern stand fragte ich meine Freundinnen: „Wo sind eigentlich all die anderen Kinder?“
Darauf wusste nicht sofort jemand eine Antwort doch dann sagte Celina: „Wir sind hierhin zurückgekehrt, die anderen sind wahrscheinlich von anderen Orten in dieses komische Land gekommen und jetzt wieder dahin zurückgekehrt. Ich denke das wäre logisch oder?“
„Ja, genau. Ich glaube das auch.“, antwortete Angelina.
„Wir sind mit der Magie der Freundschaft wieder zurückgekommen. Wie wunderbar!“, rief Jennifer begeistert.
Nach diesem Vorfall wollten wir unbedingt so schnell wie möglich zurück ins Hotel. Dort angekommen war es erstaunlicherweise schon 19 Uhr. Wir aßen schnell etwas kleines und legten und schnell ins Bett. Endlich war dieser Tag zu Ende. Glücklicherweise. Und morgen geht es wieder zurück nach Hause.

16. Dezember
Heute morgen mussten wir leider schon um 5 Uhr morgens aufstehen, da unser Flugzeug bereits sehr früh fliegen würde. Einerseits waren wir ziemlich traurig nach Hause fahren zu müssen, doch andererseits waren wir auch froh, da wir uns noch immer nicht von dem Abenteuer von gestern erholt haben. Auf dem Flughafen hatte Vanessa beschlossen ihren Eltern endlich von diesem schrecklichen Ereignis zu erzählen, das uns einen sehr großen Schrecken eingejagt hatte. Im Flugzeug hatten wir dieses Mal glücklicherweise Plätze nebeneinander. Ich war froh, denn ich hatte keine Lust schon wieder alleine zu sitzen. Sobald wir bei Vanessa zu Hause waren, riefen wir unsere Eltern an und kurze Zeit später waren sie schon bei uns. Endlich. Ich war so froh sie wiederzusehen! Und meine kleine Schwester auch. Ich bedankte mich bei meinen Freundinnen und natürlich auch bei Vanessas Eltern für diese Ferien, auch wenn manche merkwürdige Dinge geschehen waren. Ich verabschiedete mich noch und als ich in dem Wagen meines Vaters saß fühlte ich mich sehr erschöpft. Ich habe vor, meinen Eltern am Abend zu erzählen, was alles in den Ferien vorgefallen ist. Ich bin gespannt, wie sie wohl reagieren werden. Danke mein liebes Tagebuch, dass du mich während der Vorfreude auf die Ferien und natürlich auch während der Ferien begleitet hast. Leider sind deine Seiten jetzt vollgeschrieben.
Deine Jasmin
 




Envoyé: 08:10 Fri, 3 April 2015 par: Weidert Marysia