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FEDERSPIEL Grég

der Erste von vielen...



Es war früh an einem Frühlingsmorgen als unser Kommandant mich und meine Besatzung aus den Betten schmiss. „Raus aus den Federn! Frühstücken! Die Einsatzbesprechung beginnt in zwei Stunden! Langsam schälten wir uns aus den Betten und gingen duschen. Danach gingen wir alle zum Frühstücken in die Kantine. Dann war es Zeit für die Einsatzbesprechung. Auf dem Weg begegneten uns ein paar Freunde, welche ihren freien Tag genossen. Sie wünschten uns Glück. Nicht jeder meiner Freunde durfte der Einsatzbesprechung beiwohnen und so warteten sie vor der Tür im Jeep. Der Offizier, welcher die Einsatzbesprechung leitete, beschrieb uns unsere Ziele und er zeigte uns Fotos. „Sie müssen die feindliche Küste bombardieren. Ihre Ziele sind Kriegsschiffe und Bunker.“ Außerdem teilte er uns mit, wie wir zu unseren Zielen gelangen würden. „Hiermit beende ich die Einsatzbesprechung. Viel Glück meine Herren und hoffentlich bis heute Abend.“ Wir verließen den Raum und teilten unseren Freunden vor der Tür mit, wo man uns hinschickt. Zusammen fuhren wir mit dem Jeep zu unserem B-17 Bomber, den wir „Hellbringer“ genannt haben. Dies würde unser erster Einsatz werden, also würden wir uns nur an unsere erfahrenen Freunde in den anderen Bombern dranhängen. Vor dem Start checkten Danny und ich die Elektronik, die Steuerung und die Hydraulik, also alles was man während dem Flug braucht. Danny war mein Kopilot, Buck war unser Funker, Tom und Rick waren die seitlichen Bordschützen und unser Heckschütze hieß Michael. Der Techniker und gleichzeitig der Turmschütze war Richard, der Navigator hieß Matthew und unser Bombenschütze war Samuel. Da Luke der kleinste von uns war, saß er in der Bodenkanzel um die Feinde, welche sich unter uns befinden werden, abzuschießen. Dann kam der Befehl die Motoren anzulassen. Ich gab meiner Mannschaft den Befehl ihre Startpositionen einzunehmen. Ich teilte ihnen zum Schluss noch ein paar Ratschläge mit, welche ich von ein paar älteren Freunden erhalten hatte. Ich war der Pilot und Kapitän dieser Mannschaft, ihr Mentor. Ich war es, der den Kopf hinhalten musste, wenn einer der Jungs mal wieder Blödsinn angestellt hatte und ich wollte niemanden verlieren. Ich kannte sie zwar erst ein paar Wochen, doch sie waren jetzt schon die besten Freunde die ich jemals hatte. Dann kam der Startbefehl. Ich folgte den anderen Bombern zur Startbahn. Als wir schließlich abhoben sagte ich: „Also los Jungs, geben wir unser Bestes! Lasst uns Eindruck schinden und gesund von diesem ersten Einsatz nach Hause kommen.“ Zuallererst mussten wir zum Sammelpunkt gelangen. Auf diesem Weg musste ich mich auf Matthew verlassen. Dieser sagte auf einmal: „Sir, wir müssten die anderen Bomber jetzt gleich sehen, wir sind am Sammelpunkt eingetroffen.“ Tatsächlich sah ich sie. Ich gab Matthew den Befehl sein Maschinengewehr zu übernehmen, sobald wir in der Nähe vom Feindgebiet sind. Auf einmal gab Richard durch: „Ich sehe unsere kleinen Freunde, vier Uhr.“ Die Begleitjäger wurden von jedem einfach nur „kleine Freunde“ genannt. Wir führten in aller Ruhe die Waffentestes durch und auch der Rest des Fluges verlief sehr ruhig. Ich gab Matthew den Befehl, er solle Position beim Bordgeschütz beziehen. Ein paar Sekunden danach rief Tom: „Banditen, drei Uhr!“ Alle Bomber rückten näher zusammen um sich gegenseitig Deckung zu geben und obwohl unsere Begleitjäger die Feinde unter Beschuss nahmen, mussten alle Bordschützen mithelfen und auf die Feinde feuern. „Das war Nummer eins!“ jubelte Rick welcher gerade einen Feindflieger abgeschossen hatte. Die restlichen, noch nicht abgeschossenen, Jäger drehten ab. Jetzt hörten wir Glückwünsche für Rick, dass er das geschafft hatte, was nicht jeder auf dem ersten Flug schafft. Unsere Begleitjäger drehten ab. Jetzt, da wir uns dem Feindgebiet näherten, trafen wir wieder auf Feinde. Diesmal hatten sie es auf unseren Flügelmann abgesehen und sie schafften es ihn schwer zu treffen. Er drehte ab, um wieder nach Hause zu fliegen. Der Funker gab durch, sie würden zurückfliegen und die Bomben ablassen um unsere Position nicht sofort zu verraten. Er wünschte uns allen Glück bevor er uns verließ. Wir nahmen seinen Platz in der Formation ein. Plötzlich setzte das Flugabwehr-Feuer ein und wir wurden stark durchgeschüttelt aber glücklicherweise nicht getroffen. „Wie soll ich die Bomben anständig abwerfen, wenn die uns so durchschütteln?“ fragte Samuel. „Das schaffst du schon“, wurde er von Luke ermutigt. Als wir die Bomben schließlich abwerfen mussten, trafen wir alle ins Schwarze. Ich hörte den Formationsführer: „Jungs, treten wir den Rückflug an. Passt auf, jetzt sind die Feinde wütend und werden aggressiver in den Luftkämpfen sein. Nehmt die Neulinge in die Mitte, wir wollen nicht, dass sie abgeschossen werden.“ Wir freuten uns immer noch, dass alles so perfekt lief bis Luke brüllte: „Rick, Feinde aus neun Uhr reinkommend, schnappt sie euch.“ Zu spät. Wir wurden getroffen. Ich hörte Ricks Stimme: „Mist! Kapitän, Motor vier hat es erwischt. Der raucht schlimmer als ein Kettenraucher.“ Ich schaltete den Motor ab um ein Feuer zu verhindern. Weitere Feindflieger griffen an. Plötzlich hörte ich einen gequälten Schrei und dann Ricks Stimme: Sir, Tom ist getroffen, ich wiederhole, Tom hat’s erwischt!“ „Danny, du hast Medizin studiert, geh nach hinten und sie nach Tom!“, wies ich Danny an. Er stammelte etwas von wegen, er müsse mir doch helfen die Maschine zu fliegen. Ich gab ihm den Befehl: „ Beweg deinen Hintern nach hinten, ich schaff das auch alleine! Wenn Tom stabil ist, übernimm sein MG. Er braucht deine Hilfe mehr als ich.“ Wir wurden immer wieder getroffen und wir hatten Löcher im ganzen Rumpf aber glücklicherweise war außer Tom niemand verletzt. Plötzlich fingen zwei Motoren an zu stottern, doch ich konnte sie nicht abschalten, wir würden es nicht zurückschaffen mit nur einem Motor. Sie fingen an zu rauchen, jedoch fingen sie kein Feuer. Ich musste noch eine halbe Stunde warten, bis wir über freundlichem Gebiet waren. Nun war es nicht mehr weit bis zu Stützpunkt und ich schaltete die beiden rauchenden Motoren ab, um einen Brand zu verhindern. Ich fuhr das Fahrwerk aus und ging in den Sturzflug, was uns noch etwas Geschwindigkeit brachte. Über Funk hörten wir, dass wir die letzte Maschine in der Luft waren. Auf einmal hörte ich ein Stottern. Ich schaute auf den letzten Motor und sah, dass auch dieser Motor anfing zu rauchen. Ich schaute auf die Spritanzeige. Wir hatten noch genug Sprit um sicher landen zu können, also konnte es nicht am Sprit liegen. Ich musste dann auch noch den letzten Motor abschalten, denn er rauchte schlimmer als ich es erwartet hatte. Ich sagte meinen Freunden, sie sollten die Positionen für eine Notlandung einnehmen. Ich befahl Luke aus seiner Bodenkanzel auszusteigen. Danny kam zu mir um mich bei der Landung, welche wir im Segelflug durchführen mussten, zu helfen. Wir alle wussten, dass wir keinen zweiten Versuch hatten, da wir nicht mehr durchstarten konnten. Buck gab der Flugsicherung durch, dass wir einen Verletzten an Bord hatten und dass sie ein Ärzteteam zur Landebahn schicken sollten. „Okay Sir, wir haben grünes Licht für die Landung. Das Fahrwerk ist ausgefahren und ich sehe das Ärzteteam.“, gab Samuel über die Bordsprechfunkanlage durch. Ich brachte die Maschine dem Erdboden näher und dann spürte ich, dass die Räder auf dem Boden aufsetzten. Ich bremste mit den Klappen in den Tragflächen und den Bremsen der Räder. Dann stoppte die Maschine, wenige Meter vor dem Ende der Landebahn. Sofort kam das Ärzteteam um uns beim Aussteigen zu helfen und um sich um Rick zu kümmern. Wir ließen Rick langsam aus der Maschine gleiten. Er selbst bekam davon nichts mit, denn er war bewusstlos. Erst als ich den Boden wieder unter den Füßen spürte und unsere Freunde zu uns gerannt kamen, realisierte ich, dass wir, die Besatzung der „Hellbringer“, hatten gerade unseren ersten Einsatz beendet.  Wir wurden zu den Hangarhallen getragen und wir wurden von jedem beglückwünscht. Ein paar Stunden nach der Landung wachte Rick wieder auf. Inzwischen hatten die Ärzte schon operiert um die Patronen, welche in seiner Schulter und seinen Beinen befanden zu entfernen. Erst wusste er nicht wo er war, aber als er uns sah, wusste auch er, dass wir es geschafft hatten. Unser erster Einsatz war ein Erfolg. Es war der erste von vielen…   

 




Envoyé: 17:05 Thu, 2 April 2015 par: FEDERSPIEL Grég