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Schockmel Ben

The Matrazo

 


Ich bin weggerannt, weggerannt vor einem vermeintlichen Verfolger. Ich hörte einen leisen Schrei und hartes Rauschen, es war schwer zu atmen und ich merke, dass meine Ausdauer schwindet. Dies waren die einzigen Erinnerungen an meinen letzten Rausch. Aufgewacht bin ich auf dem Boden, mit meinem eigenem Erbrochenem an meiner Seite, daneben Nadeln, Spritzen und der Rest vom Stoff. Ich schaute auf die Uhr und sah 15:03 und es war der 19. Juni 2012 und dieses Mal war der Rausch bedeutend länger als sonst, meist bin ich sechs bis maximal neun Stunden weg, dieses Mal waren es gleich 13. Doch mir war klar, dass ich in der Zeit sowieso keinem fehlen würde, ich bin allein, war ich schon mein Leben lang. Geboren in einem jämmerlichen 50m2 Haushalt, als Affäre eines Drogenbosses. Meine Mutter wurde nicht alt, vor meiner Geburt als Helferin meines Vaters gearbeitet, danach zur Prostitution gezwungen, da mein Vater nichts mehr von uns wissen wollte.

Nachdem meine Mutter einen etwas reizbaren Mann nicht befriedigt hatte wie er sich es erhofft hatte, schlug er sie zu Tode. Ich weinte, vor meiner zu Boden gefallenen Mutter, es roch nach Schweiß im Zimmer und ich hielt meine Hand an den Hals meiner Mutter und fühlte den Puls. Als der Krankenwagen ankam war es zu spät, kein Puls mehr. Der Mann war natürlich geflüchtet und wurde auch nicht gefunden. Ich kam ins Waisenhaus von Nashville und alle nannten mich mit kindischem Akzent nur „The Matrazo“. Tatsächlich aber wurde dies auch später mein Dealer Name, doch die Zeit im Waisenhaus war schlimm, dort wurde ich vom netten Junge einer armen Mutter zu etwas gänzlich anderem. Ich lernte viel über Wirtschaft und Handel, da ich von meinem Vater einen Brief bekam. In diesem Brief meinte er, da ich sein einziger „Sohn“ sei, müsste ich ihm eine Art Nachfolger im Drogengeschäft sein. Mir ging in dieser Zeit immer nur durch den Kopf ich sei zerstört und hätte nie eine Chance auf ein normales Leben und so kam es dazu, dass ich unbedingt der Nachfolger sein wollte. Doch mir war zudem auch klar, dass lernen nicht genügt für so einen Job, also ging ich immer öfters ins Viertel der Kriminnelen, wodurch ich mit Schlägereien und auch mit Rauchen anfing. Das rauchen jedoch war für mich nur ein Bild was ich den anderen vermitteln wollte, ich selbst war nicht mal süchtig nach Zigaretten oder Tabak. Ich machte mir einen Namen bei den Kriminnelen und bald wusste das ganze Viertel meinen Namen: „Clint Matrazo“. Nach etwa zwei Jahren der Vorbereitung bekam ich eine Antwort von meinem Vater, ich nahm die Stelle an. Nach etwa drei Monaten Einweihung in dem Geschäft durfte ich meinen ersten Job ausführen, es war ein kleiner Job etwa zwei duzend Gras Päckchen die geliefert werden sollten. Ich selbst hatte bis dahin noch nie irgendeine Droge konsumiert, ich dachte ich verkaufe und liefere nur, nicht konsumiere. Nach etwa drei Jahren bei meinem Vater wurde ich zum Hauptarbeiter meines Vaters und machte nun richtig Geld was mich dazu trieb immer wieder Geld auszugeben für Drogen, in der Zeit konnte ich nicht mehr ohne Drogen leben, geschweige denn zwei Tage auf diese verzichten . Ich hatte bis dahin alles durch was die Dealer hergeben, ob Gras, Kokain, Meth, LSD, Zauberpilze, was der Dealer auch hergab von mir wurde es gekauft.

Dies war alles was mir nach diesem Rausch durch den Kopf ging, es war still ich hörte mein Herz schlagen und dacht nur nach. Nach diesen Gedanken, traf es mich wie ein Blitz, ich dachte wieder an Drogen, daraufhin nahm ich den Stoff und füllte die Spritze , vorher hatte ich noch nie zwei derart starke Drogen nacheinander genommen, und es sollte auch das letzte Mal gewesen sein. Ich wachte nicht mehr auf mein Körper machte nicht mehr mit, die letzten klaren Gedanken waren, dass der vermeintliche Verfolger, meine Mutter war die mich anschrie und nur sagte: „Warum, warum Clint?“          




Envoyé: 16:56 Wed, 1 April 2015 par: Schockmel Ben