Retour

Hédo Max

Ein unerwarteter Wendepunkt



„ Drei Bier“, bestellte er sturzbesoffen und nach Schweiß riechend. Diese gab ich ihm und er brachte die Gläser zu seinen beiden Sitznachbarn, welche nicht danach aussahen zu ihm zu gehören. Der Rechte von beiden trug ein Anzug und die Frau links neben ihm war ebenfalls edel bekleidet. Sie schienen ein Paar zu sein. Der Mann, welche die Getränke an den Tisch brachte, setzte sich gegenüber von beiden. Er war mittlerweile 2 Stunden ganz alleine in diesem Lokal, bis das Paar sich zu ihm gesellte. Man konnte erkennen, dass er eher aus armen Verhältnissen stammte, ganz im Gengenteil von dem Paar nebenan. Er hatte ein hell blaues Shirt an,  das unter den Armen regelrecht schwarz durch den Schweiß war. Die drei begannen mit reden und ich versuchte zu verstehen worüber sie sprachen, konnte allerdings nur einige Wörter heraushören, also gab ich bereits früh auf und reinigte die Gläser, welche von dem Bier schon ganz schmierig waren. Nach einigen Minuten verschwanden seine Sitzpartner, doch davor legte der Mann fünf Euro auf den Tisch, welche wohl für das Bier waren, was unangerührt blieb. Kurz nach dem das Paar die Bar verließ, schnappte sich der sitzengebliebene Stammgast das Bier und trank es aus. Außer mir war er der letzte Anwesende. Plötzlich trafen zwei weitere Männer ein. Auch sie schienen wohlhabend zu sein, was ich an ihrer Kleidung erkannte. Beide benutzen ein außerordentliches gutes Parfum, das den Schweißgeruch verschwinden ließ.  Sie setzten sich auf den Tresen und sprachen zum dem anderen: „Verlassen sie bitte das Lokal“. Er weigerte sich zu gehorchen, bis der Linkssitzende ihn hinaus trug und die Tür hinter sich zu knallte. Daraufhin fragte ich sie, was das sollte. Beide schauten mich an. Für einige Sekunden blieb es still, bis sie wieder begannen zu reden. Da sie die teuersten Getränke, die ich zur Verfügung hatte, bestellten, ließ ich sie in Ruhe. Der Mann hatte sowieso genug getrunken, sowie der aussah. Der Laden füllte sich nach und nach mit Leuten, so zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Jahren. Es war eine Gruppe, bestehend aus fünf jungen Männern und zwei Frauen. Auf einmal hämmerte einer der beiden einen Aktenkoffer auf den Tisch, sodass es im Handumdrehen still wurde. Er öffnete ihn langsam und vorsichtig. Im Augenwinkel konnte ich eine Waffe erblicken. Er nahm sie aus dem Koffer und richtete sie auf mich. Mit Angst erfüllt wusste ich nicht, was ich tun sollte und automatisch streckte ich meine Hände nach oben. Die soeben eingetroffenen Gäste versuchten unauffällig zu entfliehen, allerdings versperrte der zweite Breitgebaute die Tür. Sie begannen alle Handys einzusammeln und befohlen mir das Geld aus der Kasse zu nehmen und mich zu den anderen Geiseln zu stellen. Dies tat ich auch. Auf einmal erkannte ich, dass der vorhin noch rausgeschmissene Gast zurückkehrte. Während einer von beiden das Lokal nach weiterem Geld durchsuchte und der andere auf uns aufpasste und dabei auch die Tür versperrte, schlug ich mir die Hand gegen den Kopf und dachte mir: „Auweia, jetzt kann es nur noch schlimmer werden.“ Im Hintergrund erkannte ich, dass das Paar den vor der Tür stehenden Gast verfolgte. Als sie merkten was eigentlich los, war dachten sie der Mann würde zu den Einbrechern gehören. Also versuchte das Paar den Mann niederzuschlagen. Als sie zum Schlag angesetzt hatten, geschah es… Voller Wut, knallte der Mann außerhalb von der Bar mit dem Fuß gegen die Tür, sodass der Wächter nach vorne flog. Schleunigst drehte sich der zweite um. Ich nutzte die einigen Sekunden, die ich hatte und schnappte mir eins der beiden Biergläser, welche noch auf dem Tisch standen und reflexartig schmiss ich es gegen den Kopf von dem bewaffneten Mann, welcher anschließend zu Boden fiel. Bevor der zweite wieder aufstehen konnte schmissen sich alle anderen Gäste auf ihn. Das Paar hatte ihr Ziel verfehlt und trafen mit einer derartig kraft gegen die Glocke vor der Tür, dass der alte Mann im Stock über uns aufwachte und aus dem Fenster schaute um zu sehen was los war. Das Paar befahl ihm die Polizei zu alarmieren. Wie von der Tarantel gestochen schnappte er sich das Telefon. Bereits kurz darauf traf die Polizei ein, währenddessen klärte ich das Paar und den alten Mann über den Vorfall auf.   




Envoyé: 16:20 Wed, 1 April 2015 par: Hédo Max