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Senn Adriana

Meine traurige Geschichte (Autor: Rumpelstilzchen)


Meine traurige Geschichte (erzählt von mir- dem Rumpelstilzchen)

Bevor ich euch meine traurige Geschichte erzähle, müsst ihr erst einmal ein bisschen über mich erfahren: ich heiße Rumpelstilzchen, bin 385 Jahre alt und lebe alleine im Wald. Ich brauche dringend einen Nachfolger! Doch das einzige Mal, wo ich probiert habe, einen Lehrling zu kriegen, hat es überhaupt nicht geklappt:

Eines Tages saß ich auf einem Baum und belauschte ein Gespräch. Eine arme Frau, die am Waldrand lebte, bat den König (eine ziemlich hochnäsige Person), ihre Tochter mitzunehmen. Das Mädchen hatte blonde, hüftenlange Haare und war 17 Menschenjahre alt. Die Mutter hatte dem König gesagt ihre Tochter könne Stroh zu Gold spinnen, also nahm der König die Tochter mit. Neugierig (wie ich so bin) folgte ich ihnen zum Schloss. Dort sperrte der König das Mädchen ein und befahl ihr, Stroh zu Gold zu spinnen. Das Mädchen weinte und sie tat mir Leid, deshalb beschloss ich, ihr zu helfen. Im Austausch für ihre Halskette sponn ich mit meinen Zauberkräften das Stroh zu Gold. Ich mag nähmlich Schmuck sehr, vor allem von schönen jungen Mädchen. Als der König ihr am zweiten Tag dieselbe Aufgabe gab, half ich ihr weil sie mir ihren Ring gab. Doch am dritten Tag fiel mir ein, dass ich einen Nachfolger suchte. Diesmal forderte ich ihr erst-geborenes Kind für meine Hilfe. Als der König sah, dass auch am dritten Tag das Stroh zu Gold geworden war, heiratete er das Mädchen.

10 Jahre vergingen, doch dann bekam sie ihr erstes Kind. Ich ging ins Schloss und forderte meine Belohnung. Pah! Menschen vegessen sehr viele wichtige Dinge: Sie hatte mich und ihr Versprechen vergessen.

Sie bettelte und weinte und bat mich, ihr ihr Kind zu lassen und irgendetwas anderes zu nehmen. Doch ich wollte das Kind, ich wollte einen Nachfolger! Wieder tat sie mir Leid und ich beschloss, ihr noch drei Tage Zeit mit ihrem Kind zu geben. Wenn sie in diesen drei Tagen, meinen Namen erriet, durfte sie das Kind behalten. Jeden Tag kam ich zu ihr ins Schloss und sie versuchte verzweifelt, meinen Namen zu erraten. Glaubte sie wirklich, ich würde so einen dummen Namen wie Ulrich haben?

Doch am dritten Tag als ich zu ihr kam hatte sie glänzende Augen. „Rumpelstilzchen!”, sagte sie selbstsicher. Ich kochte vor Wut! Wie hatte sie es bloß erraten? Mein Name war mein bestgehütetes Geheimnis! Ich sang ihn nur bei meinem Freudentanz ums Lagerfeuer.

Ich stampfte in blinder Wut auf den Boden. Ich wollte unbedingt einen Nachfolger! Bevor ich reagieren konnte, brach der Boden unter mir ein. Ich fiel bis zum MIttelpunkt der Erde und verbrachte die nächsten 20 Menschenjahre damit, mich auszugraben.

 




Envoyé: 18:00 Tue, 30 June 2020 par: Senn Adriana