Verlorener Kampf

Müde. Müde davon, dass ich nicht aufhöre mir den Kopf zu zerbrechen. Dinge die ich nicht ändern kann, die ich nicht verstehen werde, egal wie lange ich grübeln werde.

Schlaflose Nächte quälen mich auch noch über den Tag hinweg. Gedanken die mich nicht loslassen und die mich selbst verrückt zu machen scheinen.

Bald ist es ein Jahr lang her, dass du mich verlassen hast. Deine einzige Tochter lässt du in dieser kalten, herzlosen Gesellschaft alleine.

Aber ich gebe dir nicht die Schuld für dein Verschwinden. Alkohol. Teuflisches Getränk, das es ist, hat dich mir genommen. Du bist ihm verfallen. Jahrelang hast du Sorgen und Kummer in Alkohol ertränkt. Du verdienst Mitleid, doch die wenigsten teilen deinen Kummer mit dir.

Alleine. Alleine sitzt du im Arbeitszimmer. Dein einziger Freund, das rote Getränk von dem du glaubst besser schlafen zu können.

Ich habe dich gewarnt. Ich wollte dir helfen, doch du wusstest nur der Alkohol bleibt dir treu.

Du fehlst hier. Hier bei mir. Deiner Schwester. Und all deinen Freunden fehlt ein gutherziger, helfender und offener Freund.

Es hat nichts genützt. Du hast verloren. Du hast den Kampf gegen deine Einsamkeit verloren und das tut weh.

In guter Erinnerung bleibst du uns. Erinnerungen die nie wieder aufleben werden. Gute und schlechte Erinnerungen.

Aber wirklich tot ist man erst wenn man vergessen wird. Du, mein geliebter Vater, wirst nie vergessen.

In Liebe, deine Tochter.