wem gehört die nacht

WEM GEHÖRT DIE NACHT flüstere ich

Sommer, alles ist blau, während der Beat meinen Herzschlag ersetzt:

Räume voller Menschen und niemand schaut hin

Gehe gelassen, sagen sie, tanze, tobe, spür die Farben

Wer gelassen gehen kann, der kann allein sein

WEM GEHÖRT DIE NACHT rufe ich

Mondschein, alles ist finster, wenn das Licht ausgeht:

enge Ecken, weite Plätze: menschenleer oder menschenvoll

Wenn es dämmert zieht die Taubheit auf - und tags kann man nichts sehen

Wer gelassen gehen kann, der hat keine Angst

WEM GEHÖRT DIE NACHT schreie ich

Als wären da tausend Stimmen, die verstummten, jeden dritten Tag eine weniger

Als wären da tausend Hände, auf tausend Körpern, alle dreißig Sekunden eine mehr

Als wären da tausend Schatten, die tausend Schritten folgten, zu oft, um zu zählen

Wer gelassen gehen kann, der schaut nicht zurück

der schaut höchstens zur Seite und pfeift hintennach

WEM GEHÖRT DIE NACHT

ich weine, weil wenn es dunkelt, gehe ich nicht gelassen

denn mir gehört sie nicht

die gute Nacht.



news created by Maike Krahn: 03.06.2021