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Thines Pit

Die Mutter Erde / Die Macht / Das Leben




Die Mutter Erde

Ach du Mutter Erde 
du wunderschöne Pracht
Ach Welt du verkehrte
wer hätte das gedacht

Du wurdest geboren 
in der Unendlichkeit
karg und unverfroren
warst du bereit

Des Herrn Vielfalt bunter
Geschöpfe liess sich auf dir nieder
einige tauchten auf, einige unter
manche sah man nie wieder

Doch dann kam auf zwei Beinen
der Mensch und machte
deine Schätze zu seinen
Er sein Werk vollbrachte

Ach du Mutter Erde 
du wunderschöne Pracht
Ach Welt du verkehrte
wer hätte das gedacht

Er nahm sich ungeniert
innerhalb kürzester Zeit
was von deiner Schönheit ziert
erschaffen in einer Ewigkeit

Dich beherrschen er glaubte
bis zum Ende aller Tage
war zu gierig und raubte
seine eigene Lebensgrundlage

Auch du hörst eines Tages auf dich zu drehen
aufgehen die Sonne will nicht mehr
Kein Mensch wird dann noch auf dir gehen
Verschwunden ist er schon vorher

Ach du Mutter Erde 
du wunderschöne Pracht
Ach Welt du verkehrte
wer hätte das gedacht

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Die Macht 

Wer den längeren Hebel
bestimmt die Musik
ob Papier oder Säbel
es bleibt der gleiche Krieg

An der Macht war längst
die reine Stärke
zu Fuß oder per Hengst
ging sie zu Werke

Dies galt nicht mehr
durch des Fortschritts Gerät
Panzer und Gewehr
nun sicherte die Autorität

Heut hat die grobe Gewalt
weitestgehend ausgespielt
Die Kanonen bleiben kalt
Aufs Geld wird jetzt gezielt

Denn die heutigen Lenker
sitzen hinter Glas-Fassaden
Gerichtsvollzieher und Bänker
die Verträge entsichert und geladen

Wer den längeren Hebel
bestimmt die Musik
ob Papier oder Säbel
es bleibt der gleiche Krieg

(Basiert auf:    Die grobe Gewalt hat ausgespielt. 
                      Man schickt, wie gesagt, keine Mörder mehr aus, 
                      wenn man den Gerichtsvollzieher schicken kann
                      - Bertolt Brecht, Dreigroschenroman)

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Das Leben

Ach du mein süßes Leben
wolltest nicht von mir verlangen
nach Höherem zu streben
doch war tief in mir gefangen

Wollte mehr Tiefe, Sinn und Gefühl
eine weitere Dimension
doch du warst eher kühl
im Umgang ein rauer Ton

Zu spät habe ich erkannt
meine Erwartungen sind zu hoch
da war ich schon verbannt
aus Glückes gütigem Schoß

Denn der Strom schwimmt
und stellt sich keine Fragen
er genießt dich und nimmt
das Einfache statt zu klagen

Du bist leider nicht gedacht
für die wenigen Denker
wer sich zuviele Gedanken macht
ist schnell sein eigener Henker

Ach Leben du süße Qual
bei meiner Seele bedenk
Ich hatte doch keine Wahl
denn du warst ein Geschenk

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Envoyé: 07:53 Tue, 29 March 2016 par: Thines Pit